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Im Bibelflash:

Römer 3, 25

gesendet am 18.04.2014 von Dr. Hans Frisch
 

 

Wenn es in der Klinikkantine Gulasch gab, stand die Schüssel auf dem Tisch, und jeder schöpfte sich seine Portion auf den Teller. Ich stand in dem Ruf, immer die meisten Fleischstücke zu fischen.

Die Zerlegung des Römerbriefes in einzelne Verse für die Flash's über ein Jahr erinnert etwas an Gulasch — nur dass jedem sein Stück zugewiesen wird. Heute ist es ein ziemlich zähes Stück:

Den hat Gott für den Glauben hingestellt
als Sühne in seinem Blut zum Erweis seiner Gerechtigkeit,
indem er die Sünden vergibt, die früher begangen wurden in der Zeit seiner Geduld,
um nun in dieser Zeit seine Gerechtigkeit zu erweisen,
dass er selbst gerecht ist und gerecht macht den, der da ist aus dem Glauben an Jesus.

Römer 3, 25

Man könnte es einfach schlucken: Weil Gerechtigkeit Strafe für Sünden verlangt, musste Jesus die Strafe erdulden — damit Vergebung geschehen kann (und der Gerechtigkeit Genüge getan ist). Kurz: Strafe muss sein, wenn Gerechtigkeit gilt.

Doch der Römerbrief (und aller Text in der Bibel) ist kein Gulasch. Nur als Teile des Ganzen sind die einzelnen Bücher, Kapitel, Verse zu verstehen - und erst die Gesamtgestalt der Bibel ist das Wort Gottes an die Menschen.

Dieser Vers aus dem Brief des Paulus an die Christen in Rom hat seinen Platz dicht bei dem Herzen Gottes.
Keiner ist so gerecht oder so gut, dass er ein Anrecht auf Anteil an Gottes Herrlichkeit hat — doch allen wird Anteil daran geschenkt, durch das blutige Opfer, das Jesus geworden ist.

Wer dieses Geschenk annimmt - d.h., wer glaubt, dass Jesus sich für ihn geopfert hat, der hat freien Zugang in Gottes Gnade. Wer für sich eine billige Gnade erwartet, also ohne das Opfer, der verlangt Ungerechtigkeit von Gott.

Was vorher geschehen ist, zählt Gott in seiner Geduld nicht — wie ein Vater Geduld mit seinen (oft ungehorsamen) Kindern hat - bis sie mündig sind.

Du bist mündig und du bist geliebt und begnadigt. Es macht schon einen Unterschied, ob du das ignorierst oder in der Freude und aus der Freude darüber lebst.

Dr. Hans Frisch