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Im Bibelflash:

Lukas 6, 28

gesendet am 17. Februar 2013 von Heiko Müller
 

Und "like me on facebook", ja? - Ich will gemocht werden. Von möglichst vielen, die mir wohlgesonnen sind. Bevor es da zu Missverständnissen kommen kann, synchronisiere ich lieber meine Meinung mit meinen "Freunden" und äußere kritische nur im engsten Kreis.

Wenn die Kreise falsch abgesteckt sind? Im "lustigen" Fall habe ich die ganze Stadt zu meiner Gartenparty eingeladen. Nicht so lustig ist es, wenn Hohn, Spott, Verleumdung in den sozialen Netzwerken wieder ein Mobbing-Opfer in den Freitod treiben. Worte scharf wie Schusswaffen. Gerne in Gemeinschaft abgefeuert, denn auch der Daumen runter verbindet ja im Netz irgendwie.

Differenzierte Meinungen finden in der Breite kein Verständnis. Ertrage ich es, dem Katholiken zuzuhören, der über Abtreibung nachdenkt? Dem Gottesfürchtigen, der mit der gleichgeschlechtlichen Ehe Probleme hat, oder vielleicht nur dem Vegetarier, der sich Sorgen um Umwelt und Tiere macht? - Einfach zuhören. Ich muss ja nicht derselben Meinung sein, auch hinterher nicht. Und auch nicht, wenn die vermeintlichen Außenseiter ihrerseits mit Eifer nur ihren eigenen Standpunkt stehen lassen wollen. Nicht draufhauen. - Was hier wie Kindergarten klingt, mischt ganze Völker auf, Religionen kriegen sich in die Haare. Und wie gern mache ich selbst mit und heize weiter an.

Einen Ausweg hat Jesus mal angeboten:

"Segnet die, die euch verfluchen;
betet für die, die euch Böses tun."

Lukas 6, 28

Erst, wenn ich nicht mehr zurückschlage, wenn ich aushalte, zuhöre, dann kann Frieden wachsen.

Heiko Müller