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Im Bibelflash:

Matthäus 26, 54

gesendet am 8. April 2012 von Dr. Hans Frisch
 

„Wie würde aber da die Schrift erfüllt,
dass es so geschehen muss?“

Matthäus 26, 54

Das ist der letzte Satz den Jesus zu seinen Jüngern sagte - genauer, zu dem Jünger, der ihn mit dem Schwert verteidigen wollte gegen die Verhaftung. Noch war der blutige Angstschweiß nicht getrocknet, der ihm ausbrach, als er im Gebet erkannte, dass sein Tod am Kreuz tatsächlich der Wille des Vaters im Himmel ist. „Doch nicht wie ich will, sondern wie du willst“ hatte er da gesagt - und nun war das Verhaftungskommando da, hergeführt von seinem Jünger Judas.

Da könnten wir lange forschen, welche Stellen in der Schrift - im Alten Testament - hier in Erfüllung gehen. Wir könnten Vermutungen anstellen, warum Judas den Häschern verraten hatte, wo sie ihn ohne Aufsehen fassen können - und ihn mit einem Kuss identifizierte.

Für mich ist aber das Wichtigste an dem Vers: Jesus sieht seinen Weg ins Leiden und den Tod nicht als Schicksal an, sondern als Sendung. „Es muss geschehen!“
Warum?

Wer es wissen will, der sollte im Jesaja das Kapitel 53 lesen - vom leidenden Gottesknecht, der unsere Krankheit trug und unsere Schmerzen auf sich lud; der willig litt und seinen Mund nicht auftat, wie ein Opferlamm, das zur Schlachtbank geführt wird; der den vielen Gerechtigkeit schaffen wird, „denn er trägt ihre Sünden.“
„Der bin ich!“ sagt Jesus mit diesem Vers, und lässt sich abführen, wie ein Opferlamm das zur Schlachtbank geführt wird - bis die Schrift erfüllt ist, als er dort am Kreuz sagt: „Es ist vollbracht!“, und stirbt.

Das war am Freitag. Heute feiern wir die Erfüllung der Verheißung Gottes in dem Jesajatext: „Wenn er sein Leben zum Schuldopfer gegeben hat, wird er Nachkommen haben und in die Länge leben, und mein Plan wird durch seine Hand gelingen.“

Wir dürfen zu den Nachkommen gehören, deren Sünden er trägt und denen er Gerechtigkeit schafft durch sein Opfer.