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Im Bibelflash:

Lukas 18, 19

gesendet am 10. Juni 2012 von Dr. Hans Frisch
 

„Was nennst du mich gut? Niemand ist gut als Gott allein.“
Lukas 18, 19

Das antwortet Jesus einem Oberen auf dessen Frage: Guter Meister, was muss ich tun, damit ich das ewige Leben ererbe?
Das klingt frustrierend. Wenn selbst Jesus nicht als gut gilt vor Gottes Maßstäben, dann ist doch jeder Versuch, gut zu sein, zwecklos.
Doch die Bedingung die Gott gestellt hat, um das ewige Leben zu erben, ist nicht das Gutsein - Jesus sagt weiter: „Du kennst die Gebote:“ und zählt einige auf. „Das habe ich alles gehalten von Jugend auf“ antwortet der andere - trotzdem fühlt er sich nicht gerecht. Jesus ist berührt, Markus erzählt: Jesus sah ihn an und gewann ihn lieb. Doch über seinen Rat für den Mann sind selbst die Jünger erschrocken:

„Es fehlt dir noch eines. Verkaufe alles, was du hast, und gib's den Armen, so wirst du einen Schatz im Himmel haben, und komm und folge mir nach!“

Sie hatten zwar ihre Familien und ihr Handwerk verlassen, aber keinen Reichtum.
Das Bild vom Kamel, das leichter durch ein Nadelöhr geht als ein Reicher ins Reich Gottes kommt, das ist schon drastisch.
Wenn Bill Gates die Hälfte seines Reichtums für die Hilfe an Hilfsbedürftige hingibt, dann ist das sehr gut - doch sogar wenn er alles geben , wäre noch der zweite Teil der Aufforderung Jesu offen: „und komm und folge mir nach!“
Das ist die eigentliche Frage - nicht: „Wie gut muss sich sein um in den Himmel zu kommen?“ sondern: „Wie folge ich Jesus nach?“
Zu den Jüngern sagt Jesus in seinem letzten Gebet: „Das ist aber das ewige Leben, dass sie dich, der du allein wahrer Gott bist, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen.“
Dabei geht es sicher nicht nur um Erkennen mit dem Verstand sondern um Erkennen mit dem Herzen - und das gilt für Arm und Reich.
Wem das widerfährt, für den haben Armut und Reichtum eine völlig andere Bedeutung. Der versucht auch nicht „gut“ zu sein sondern dankbar.