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Im Bibelflash:

Lukas 17, 5 - 6

gesendet am 3. Oktober 2012 von Dr. Hans Frisch
 

Der Glaube versetzt Berge - selbst wenn er so klein ist wie ein Senfkorn. Das war ein Flash 2008. Heute versetzt er einen Maulbeerbaum.

Und die Apostel sprachen zu dem Herrn: Stärke uns den Glauben!
Der Herr aber sprach: Wenn ihr Glauben hättet so groß wie ein Senfkorn, dann könntet ihr zu diesem Maulbeerbaum sagen:
Reiß dich aus und versetze dich ins Meer!, und er würde euch gehorchen.

Lukas 17, 5 - 6

Beides erscheint unmöglich, doch die Jünger haben es damals wahrscheinlich verstanden. „Berge versetzen“, das war eine Redensart. Ganz berühmte Lehrer konnten Berge (Berge von Schwierigkeiten bei der Schriftauslegung) „versetzen“, „zur Seite schieben“. Ähnlich haben sie wohl auch das mit dem Maulbeerbaum verstanden. Es ist jedenfalls nirgends berichtet, dass sie Versuche mit Bergen oder Bäumen gemacht hätten. Die wichtigere Frage ist: „Wie können wir es verstehen?“

Als Zauberformel nicht, denn es ist der Glaube der Folgen hat, nicht die Formel. Doch unser Glaube ist oft klein, wie ein Senfkorn, und die Schwierigkeiten sind gewaltig wie ein Berg. „Wage trotzdem ein Gebet“, so würde ich es für mich übersetzen - und ich habe doch schon einige Male erlebt, dass der Berg verschwand, oder die tief wurzelnden Schwierigkeiten sich lösten.

Im Beitrag habe ich erwähnt, wie damals, als wir aus der DDR fliehen wollten, die Stasi auf dem Bahnhof stand um uns festzunehmen. Wir wussten es, und wussten, es warten fünf Jahre Zuchthaus in Bautzen auf uns. Doch wir fuhren einfach auf dem anderen Bahnsteig davon, Beim Abfahren haben sie uns entdeckt. Wahrscheinlich wurde nach uns gefahndet, denn wir mussten ja wieder nach Berlin rein, durch die Kontrolle - aber wir blieben bewahrt.
Erstaunlich, wie schnell der Glaube auch nach einer solchen Erfahrung schrumpft. Da kann eine Erinnerung durch einen solchen Flash vielleicht etwas helfen.