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Im Bibelflash:

Lukas 13, 7

gesendet am 15. Juli 2012 von Jens R. Göbel
 

Angenommen wir pflanzen einen Obstbaum. Nach einer gewissen Zeit der Pflege, wenn der Baum eigentlich Früchte tragen sollte, ist aber nichts zu ernten. Alle Mühe war umsonst. Wäre schon ein bisschen enttäuschend, oder? Aber vielleicht ist es ja ein Spätzünder. Also geben wir ihm noch eine Saison. Was aber, wenn er auch dann keine Früchte trägt? Spätestens jetzt werden wohl Zweifel aufkommen, ob mit diesem Baum alles stimmt. Andere Bäume und Sträucher tragen regelmäßig Früchte. Würde man ihnen mehr Raum geben, würden sie noch besser gedeihen. Die Axt oder Säge ist wohl nicht mehr weit.

In einem ähnlichen Gleichnis veranschaulicht Jesus Gottes Erwartungshaltung an uns:

"Er sprach aber zu dem Weingärtner:
Siehe, drei Jahre komme ich und suche Frucht an diesem Feigenbaum und finde keine.
Hau ihn ab!
Wozu macht er auch das Land unbrauchbar?"

Lukas 13, 7

Eine verhältnismäßig lange Zeit hat der Besitzer da gewartet. Er wird sogar nochmal eine Nachfrist gewähren. Aber die Botschaft ist deutlich. Auch Gottes Geduld hat einmal ein Ende.

Der Gedanke daran kann in uns hohen Druck aufbauen. Ein Stück weit soll er das wohl auch. Jesus erinnert uns an unsere Verantwortung und die Verbindlichkeit der Bibel. Er zeigt aber auch, dass selbst gewisse Berührungspunkte zu ihm nicht ausreichen. Wir brauchen mehr. Solange wir auf uns selber bauen, kommt keine gute Frucht. Wir selber haben nicht diese Liebe, um Taten und letztlich ein Lebenswerk zu vollbringen, mit dem wir Gott gefallen könnten.

Dankenswerterweise verrät Jesus in einem anderen Gleichnis, wie es funktioniert. Das Geheimnis ist, mit ihm verbunden zu bleiben. Wie eine Rebe am Weinstock (Johannes 15,1-8). Dann gibt er uns die Liebe, Kraft und Richtung, so dass aus unserem Leben etwas Gutes herauskommt.

Jens R. Göbel, 12.07.2012