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Im Bibelflash:

Lukas 9, 60

gesendet am 25. November 2012 von Heiko Müller
 

Heute ist in Bayern ein stiller Feiertag, quasi per Dekret partyfrei. Ich erinnere mich, dass ich als Kind oft am Totensonntag mit zum Grab meines Großonkels ging, den ich nie kennengelernt hatte. Ein einfacher, unpolierter grauer Stein mit eingraviertem Namen lag darauf. Auf den Nachbargräbern gab es diese aufrechten, schwarz glänzenden Prachtsteine. Ich wusste, dass ich einmal so einen schönen haben will auf meinem Grab. Heute bedeuten mir Gräber nicht mehr sehr viel. Die Verstorbenen bleiben mir in Gedanken nahe.

Unter dem Begriff Ewigkeitssonntag bekommt der heutige Tag eine Hoffnung. Die Farbe Grün hängt an den Kanzeln der evangelischen Kirchen. Dort geht heute auch das Kirchenjahr zu Ende, Advent steht vor der Tür. In Erwartung von Weihnachten freuen wir uns auf die Geburt von Jesus Christus. Er will uns mitnehmen, uns den Weg zur Ewigkeit, in sein Reich zeigen. Schon damals spricht Jesus einfach einen Mann auf der Straße an: "Komm, folge mir!" - Dieser Mann hat aber gerade erst seinen Vater verloren und möchte ihn vorher noch in Würde begraben.

"Lass die Toten ihre Toten begraben.
Du aber geh und verkündige die Botschaft vom Reich Gottes!"

Lukas 9, 60

Warum wirkt Jesus hier so gnadenlos? Er merkt, dass der Mann es nicht ernst mit ihm meint und lieber im Jetzt stehen bleiben will, anstatt ihm zu folgen und dann von der neu gewonnenen Hoffnung weiterzusagen.

Ich will mich heute von dieser Hoffnung anstecken lassen. Eigentlich doch Zeit für Party.

Heiko Müller