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Im Bibelflash

Matthäus 15, 8

gesendet am 19.06.2011 von Jens R. Göbel
 

Was macht eigentlich einen Gott wohlgefälligen Menschen aus? Diese Frage stellen sich Menschen in allen Kulturen zu allen Zeiten. Wohlgefällig vor Gott ist man nach breiter Auffassung, wenn man mindestens etwas besser ist, als der Durchschnitt. Wenn gewissermaßen ein Heiligenschein über einen erleuchtet. Man muss etwas frommer reden, sich etwas züchtiger bekleiden, sich etwas wählerischer ernähren und natürlich etwas auffälliger religiöse Rituale leben. Das kann schon viel Eindruck machen.

Weltweit besonders anerkannt ist, wenn man das Ganze noch deutlich steigert. Den etwas helleren Heiligenschein haben regelmäßig asketisch lebende Menschen bzw. solche, die für ihren Glauben regelrecht Mühsal auf sich nehmen, in dem sie sich von Genussvollem enthalten und dafür ein möglichst strapaziöses Glaubensleben vollziehen.

Allerdings, was Menschen so beeindrucken kann, sieht Gott weitaus nüchterner. Schon durch den Propheten Jesaja ließ er ausrichten (Jesaja 58,2) und Jesus wiederholt es nochmal:

"Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, aber ihr Herz ist weit entfernt von mir." Matthäus 15, 8

Der Grund für den Tadel ist: es werden eigene Gebote erfunden und nicht gefragt, was Gott wichtig ist. Jesus stellt nochmal klar, dass die Bibel der Maßstab ist und es nichts bringt eigene Gebote zu befolgen. Auch alle Inbrunst bei deren Ausübung ist vergeblich. Die ganze Mühe ist umsonst. Das klingt hart, aber man kann es auch positiv sehen - einengende Zusatzgebote sind nicht notwendig.

Jesus schenkt uns eine enorme Freiheit. Das Vertrauen auf ihn genügt, um vor Gott wohlgefällig zu werden (Römer 3,21-28; Galater 5). Das führt uns auch zu wahrer Frömmigkeit. Nämlich in dieser Welt präsent sein und Liebe verschenken (Matthäus 5,13-16; Jakobus 1,22-27).

Jens R. Göbel, 16.06.2011