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Im Bibelflash

Matthäus 13, 31 - 32

gesendet am 23.06.2011 von Dr. Hans Frisch
 

Ein kurzes Gleichnis ist für den heutigen Bibel Flash vorgegeben:

Ein anderes Gleichnis legte er ihnen vor und sprach:
Das Himmelreich gleicht einem Senfkorn, das ein Mensch nahm und auf seinen Acker säte; das ist das kleinste unter allen Samenkörnern; wenn es aber gewachsen ist, so ist es größer als alle Kräuter und wird ein Baum, sodass die Vögel unter dem Himmel kommen und wohnen in seinen Zweigen.

Matthäus 13, 31-32

Nur das nachfolgende ist noch kürzer:

Ein anderes Gleichnis sagte er ihnen: Das Himmelreich gleicht einem Sauerteig, den eine Frau nahm und unter einen halben Zentner Mehl mengte, bis es ganz durchsäuert war.

Senfkörner kennen wir alle – manche werden auch ein Senffeld kennen: Gelb wie ein Rapsfeld, nur niedriger und zarter sind die Pflanzen – auf keinen Fall ein Baum. Es gibt einen „Senfbaum“, aber der wächst in Indien und Persien, nicht in Judäa.

Irgendeinen Baum wird Jesus gemeint haben, und die Zuhörer kannten ihn – da brauchte er nichts zu erklären. Es geht aber nicht um Bäume, es geht um das Himmelreich. Auch da hatten die Zuhörer ihre Vorstellung: „Endlich wird der Messias kommen, dann bricht die Herrschaft Gottes an auf Erden – Frieden und Wohlstand wird herrschen, Krankheit und Leid werden verschwinden, alle Völker werden den Gott Israels erkennen und anerkennen - wir werden sein wie im „siebenten Himmel“.

„Aber so kommt es nicht“ sagt Jesus. „Ganz klein fängt es an, wie ein Samenkorn, das aufgeht und wächst.“ Er bezeichnet sich selbst als Samenkorn, das in die Erde fällt und stirbt, bevor das Wachstum beginnt. Und tatsächlich beginnt nach seinem Tod und nach Ostern eine neue Wirklichkeit. Sie wächst seit Pfingsten als Kirche, als Gemeinde. Für jeden Einzelnen ist der Beginn wie ein Same der aufgeht. Und so wie damals ist dieser Same die Person Jesus, die uns im Evangelium begegnet.

Wir können sie ignorieren, können sie ablehnen, können sie vergessen – oder ihr begegnen, sie ernst nehmen und sie annehmen. Nur dann wird seine Wirklichkeit in unserem Leben wachsen. Eine andere Möglichkeit, im Reich Gottes zu leben haben wir nicht, und ich meine, es wäre ein Jammer, die Chance zu verpassen.