Matthäus 10, 7

"Sag mal, wie pünktlich gehst du eigentlich ins Kino?" - "Was soll denn die Frage? Die Anfangszeit steht doch auf der Eintrittskarte, und dann kommt noch mindestens eine halbe Stunde Werbung." - "Dachte ich auch immer, aber gestern lief der Film schon seit 20 Minuten, als ich in den Saal kam." Ist euch sicher noch nie passiert, dass ihr eine Karte kauft und draußen vor dem Saal an der Bar die Zeit verstreichen lasst.

In vielen Kirchengemeinden gibt es das immer häufiger. Leute kommen erst später und unregelmäßiger und bleiben dann irgendwann ganz weg. Der Sportverein, ausschlafen, was mit Freunden unternehmen, alles wichtiger, die Älteren kommen vielleicht noch aus Tradition und Pflichtbewusstsein, und mit ihnen stirbt dann letztlich irgendwann auch die Gemeinde. Aufbau und Erneuerung geht so nicht, und das ist kein neues Phänomen: Schon vor 2.000 Jahren in Israel ist das geistliche Leben eingeschlafen, mit dem erwarteten Retter rechnet so recht niemand mehr. Und deshalb schickt Jesus von Nazaret damals seine 12 engsten Anhänger zu den Menschen aus dem eigenen Volk, die sich von Gott entfernt haben.

"Ihnen sollt ihr diese Nachricht bringen:
‚Die Gottesherrschaft bricht jetzt an!'"
Matthäus 10, 7

Darauf haben sie eigentlich die ganze Zeit gewartet, aber jetzt sind sie taub für sein Wort.
Und wir? Wir heute können Gott immer noch beim Wort nehmen: Seine Herrschaft ist bereits angebrochen, und wir haben seit Ostern freien Zugang. Der Eintritt ist bezahlt.

Autor: Heiko Müller