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Im Bibelflash:

Lukas 14, 8-9

gesendet am 13.03.2011 von Dr. Hans Frisch
 

Es gibt JesusWorte, über die man sich ärgern kann, es gibt auch solche, über die man sich wundert. So der heutige Flash.

Wenn du von jemandem zur Hochzeit geladen bist, so setze dich nicht obenan;
denn es könnte einer eingeladen sein, der vornehmer ist als du,
und dann kommt der, der dich und ihn eingeladen hat, und sagt zu dir:
Weiche diesem!, und du musst dann beschämt untenan sitzen.

Lukas 14, 8-9

Das klingt wie der Ratschlag einer Mutter an den Sohn, der zum ersten Mal zu einer Einladung geht. Was soll das im Evangelium?

Jesus war eingeladen, von einem Oberen der Pharisäer - zu einem Abendessen am Sabbat. Er sollte der Pharisäergesellschaft vorgeführt werden und möglichst bloßgestellt werden als suspekte Person. Jesus sah die hierarchische Sitzordnung, zu oberst der Oberste der Pharisäer. Da hinein sagt Jesus sein Gleichnis, das war schon etwas ärgerlich! Doch er schließt mit der Forderung:

"Wenn du einlädst zum Essen, dann lade nicht deinesgleichen ein, die es nicht nötig haben, hole die Armen, Verkrüppelten, Lahmen und die Blinden herein - die können sich zwar nicht revanchieren, aber "es wird dir vergolten werden bei der Auferstehung der Gerechten."

Ich weiß nicht, ob der Oberste der Pharisäer danach die Armen gespeist hat - Jesus hat der sicher nie wieder eingeladen! Die "Oberen", die Prominenten unserer Gesellschaft, laden selten zu einem Sabbatmahl - sie rufen und schieben sich wechselseitig vor die Fernsehkameras, zelebrieren Promidiners und manches andere. Doch denen brauchen wir nicht ins Gewissen zu reden, die hören eh nicht AREF.

Uns könnte das Gleichnis ermutigen, das Spiel um Anerkennung nicht ernst zu nehmen und einfach auf unser Gefühl und unser Gewissen zu achten. So viel Mut, wie Jesus damals bewiesen hat, wird uns dabei nicht abverlangt.