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Im Bibelflash:

Lukas 10, 34

gesendet am 20.03.2011 von Jens R. Göbel
 

Eine der bekanntesten und am meisten zitierten Passagen der Bibel ist das Gleichnis vom barmherzigen Samariter. Ein Mann wird überfallen, ausgeraubt und halb totgeschlagen. Noch nicht schlimm genug, will ihm keiner der Passanten helfen. Rettung kommt erst durch einen Samariter. Die Samariter waren eine Gruppe von Israeliten mit etwas anderen religiösen Ansichten und aus diesem Grund regelrecht gemieden. Dieser Gesellschaftskonflikt trat allerdings für den Samariter - angesichts der Notlage - in den Hintergrund. Er half dem Verletzten in beispielhafter Weise.

Diese Erzählung Jesu hat die westliche Gesellschaft sehr geprägt. In unsere Gesetze wurde der Straftatbestand der unterlassenen Hilfeleistung aufgenommen. Der Begriff "Samariter" fand eine sehr positive Belegung und ging in Namen von Hilfsorganisationen und Auszeichnungen ein. Viele Menschen haben ihre Augen mehr für den Nächsten geöffnet.
Jesus macht sehr deutlich, dass sich die Liebe zu Gott in der Liebe zu den Mitmenschen ausdrückt. Egal was sie glauben (Lukas 10,27).

Aber was bedeutet uns dieses Beispiel? Gutes zu tun finden wir alle gut, nur wie weit würden wir gehen? Machen wir uns genauer deutlich, wie weit der Held der Erzählung geht. Da heißt es:

"Er trat hinzu und verband seine Wunden und goss Öl und Wein darauf;
und er setzte ihn auf sein eigenes Tier und führte ihn in eine Herberge
und trug Sorge für ihn."

Lukas 10, 34

Demnach leistet er nicht nur erste Hilfe mit den besten Mitteln seiner Zeit, sondern bezahlt auch noch alle anfallenden Kosten bis zur Genesung. Wohl gemerkt für einen Fremden. Das ist eine ganze Menge! Dagegen wirken die meisten eigenen guten Taten sehr klein.
Gut, dass wir uns Gottes Liebe nicht erarbeiten müssen. Zu einer Herausforderung wird die Geschichte damit allerdings erst recht.

Jens R. Göbel, 16.03.2011