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Im Bibelflash:

Lukas 8, 25

gesendet am 10. Juli 2011 von Heiko Müller
 

 

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1:30s, mp3, 706 KB

 

Endlich, das Festival rückt näher mit einem Weltstar auf seinem ersten Gastspiel in Deutschland. Natürlich muss ich den vor das Mikrofon bekommen, frage rechtzeitig bei Veranstalter und Sponsoren nach. Man kümmere sich, Terminplan folge, denn auch andere Redaktionen haben Interesse. Zwei Tage vorher dann die erwartete E-Mail: Es gibt nur eine Pressekonferenz mit ihm, keine Einzelgespräche, zu viel Andrang. Gut, kann ich mit leben. Ich blicke auf die veranschlagte Uhrzeit: Mittag.

Mein Puls geht hoch, kurz vorher bin ich noch auf Sendung, zwei Stunden Fahrt danach - das schaffe ich unmöglich. Ein Traum bricht auseinander. Hektisch klopfen die Finger E-Mails in die Tastatur, bitten um einen Sondertermin, eine Kopie eines Audiomitschnitts. Keine Antwort. Gedanken kreisen durch den Kopf, wer meinen Job im Studio vorher übernehmen könnte - geht gar nicht, meine Mitfahrer sind auch erst ab 12 Uhr frei.

Aber wenn wir getrennt fahren, dann ... - schließlich geb ichs auf und verpasse die Pressekonferenz. Mein Star ist unauffindbar abgetaucht, aber es gibt ja noch viele andere hier. Schwacher Trost.

"Wir kriegen den", verspricht meine Frau und bemerkt zufällig eine Menschenansammlung im schon lange ausgestorbenen Presseraum. Da ist er! Sein Manager hat gute Laune, wir dürfen uns anstellen, "aber nur ganz kurz, ja?" - geht klar. Gerade noch Sturm, jetzt ist alles ruhig in mir. - Eigentlich wie damals in der Jesusgeschichte. Seiner Jünger kämpfen im Sturm mit dem sinkenden Boot bis er aufsteht, einfach den Sturm stillt und zu ihnen sagt:

"Wo bleibt euer Glaube?"
Lukas 8,25

Heiko Müller