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{Thema}

gesendet am 08.01.2006
von Gerhard Marsing

 

Das Buch der Sprüche in der Bibel ist eine gewaltige Sammlung von Lebensweisheiten. Sie umfassen das Wissen von Generationen. Um ihnen das nötige Gewicht zu geben wurden sie Menschen zugeschrieben, die Autoritäten verkörperten wie: König Salomo, der als der weiseste König gelobt wurde.

Die Sprüche sprechen alle Bereiche menschlichen Lebens an. Schmunzeln und Staunen wechseln sich bei der Lektüre ab. In jeder Sendung werden wir uns in diesem Jahr einen dieser Sprüche vorknöpfen.

Text:
Rühme dich nicht des morgigen Tages; denn du weißt nicht, was der Tag bringt.
Lass dich von einem anderen loben und nicht von deinem Mund, von einem Fremden und nicht von deinen eigenen Lippen.

 

Zuerst heißt es also, dass es vergeblich ist, immer auf Morgen zu schielen. Wir wissen ja eh nicht, was kommt. Es gilt das hier und jetzt wahrzunehmen und zu gestalten. Denn nur die Gegenwart definiert unsere Vergangenheit und öffnet die Zukunft. Auch gilt ein anderes altes Sprichwort, das da heißt: „Wem du´s heute kannst besorgen, den verschone nicht bis Morgen“ oder so ähnlich. Weißt du, ob dir morgen noch die Zeit dazu bleibt?

Der zweite Teil gibt eine Erkenntnis weiter, die wir alle kennen, der Volksmund sagt: „Eigenlob stinkt“.

Beim eigenen Loben bleiben wir zu oft in der eigenen Welt und Wirklichkeit hängen und übersehen dabei, dass es andere Wirklichkeiten gibt, die zu berücksichtigen sind. Bekommen wir das Lob von außen, so können wir überprüfen, wie es nach außen wirkt, was wir tun und sagen. Es schützt auch davor, dass wir uns nur noch um uns selber drehen. Wir stünden sonst immer in der Gefahr, dem Narzissmus zu verfallen und selbstverliebt lächelnd durch die Welt zu gehen. Also, besser so handeln, dass andere dich loben.

Eins muss jetzt aber noch gesagt sein: Diesen Bibelflash haben wir doch wirklich gut hingekriegt. Ich finde, dass der Text echt spitze ist und schon lange niemand mehr so was tolles hier gesagt hat., oder?

(lauthals Widerspruch)