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Weihnachten

gesendet am 25.12.2004 von Christian Göttemann
 

Kommt das Christkind zu den Braven ?

Jesus ist gekommen, "die Sünder zu rufen und nicht die Gerechten." ( Matth. 9, 13 )

Es stimmt einfach nicht, was Erwachsene den Kindern einreden. Das Christkind kommt nicht zu den Braven und Lieben. Gott schickte seinen Sohn nicht zu den Menschen, weil sie "schön artig" waren. Jesus ist in die Welt gekommen, weil sie an ihrer Lüge und Ungerechtigkeit, an Hass und Habsucht zugrunde geht.

Jesus ist gekommen, "zu suchen und selig zu machen, was verloren ist." ( Luk. 19,10 )

Er ist Mensch geworden für Menschen, bei denen keine Weihnachtsstimmung aufkommt. Weil zu viel Dunkelheit, zu viel Schuld, zu viel Verlorenheit in ihrem Leben ist. Er will sie heim - suchen. Suchen, bis sie daheim sind.

Jesus ist gekommen, "um zu dienen und sein Leben zu geben als Lösegeld für viele." ( Matth. 20,28 )

Der König aller Könige und Herr aller Herren nimmt die Gestalt eines Knechtes an und bindet sich die Schürze des Dieners um. Was für ein Tausch! Was für ein Abstieg! Was für ein heruntergekommener Gott!
Herunter gekommen aus der Ewigkeit in die Zeit. Aus der Herrlichkeit in den Dreck dieser Welt.
Heruntergekommen aus dem Himmel in den Stall von Bethlehem. Vom Thron ans Kreuz.
Krippe und Kreuz - Stationen der Erniedrigung Jesu.
Krippe und Kreuz - Stationen auf dem Weg zu dir und mir.

Jesus ist gekommen, "damit sie Leben haben und es in Überfluss haben." ( Joh. 10,10 )

"Es weihnachtet sehr", sagt man, wenn in den Geschäften und Kaufhäusern der Glanz, das Gedränge und der Umsatz zunehmen. In den Straßen schwirrt es von Leben. Einkaufstaschen quellen über. Aber wo ist überquellendes Leben?

"Es weihnachtet sehr", sagt man, wenn es auf den Weihnachtsmärkten nach Glühwein und Lebkuchen duftet. Was wird da nicht alles angeboten! Das erinnert wohl kaum mehr an den, der vor 2000 Jahren sein Leben angeboten hat zu unsrer Erlösung.

"Es weihnachtet sehr", sagt man, wenn an trüben Dezembertagen die Kerzen in den Häusern
einen warmen Schein verbreiten. Doch wie oft trügt der Schein! Wie oft sind Wärme, Licht und Geborgenheit wirklich nur äußerer Schein. Der Dichter Angelus Silesius schreibt: "Wär' Christus tausendmal in Bethlehem geboren und nicht in dir - du bliebest ewig doch verloren."

Es darf uns nicht gleichgültig lassen, dass die Weihnachtsbotschaft verschüttet und begraben wird unter einem Berg von Weihnachtssentimentalität, Klischees und Geschenken. Erkennen wir doch wieder, was Weihnachten eigentlich ist, was es heißt: "Fürchtet euch nicht, siehe ich verkündige euch große Freude für alle Menschen: Euch ist heute der Heiland geboren. Das ist Christus der Herr!"

Christian Göttemann