zur AREF-Startseite
Bibel-Flash
Gideon
gesendet am 4.4.2004 von Gerhard Marsing
 

Wer etwas über den Mann namens Gideon wissen will muss in der Bibel nachlesen, im Buch der Richter, Kapitel 6 bis 8.

Sein Name heißt nichts anderes als „Krieger“ und seine Geschichte ist verbunden mit kriegerischen Auseinandersetzungen.

Er war Sohn des Abiësers Joasch aus Ofra und lebte so ungefähr um das Jahr 1100 vor Christus. Er war in der Zeit zwischen dem Tod Josuas und dem Beginn des Königtums Israels vierter bedeutender Richter und damit Führer des Volkes.

Er hatte mehrere Frauen und rund 70 Söhne, darunter Abimelech, der sich später zum selbst König von Sichem machte.

Gideon wurde zu einer Zeit zum Richter berufen, als Israel wegen seines Götzendienstes durch das Volk der Midianiter kriegerisch enorm bedrängt wurde. Die Berufung zur Befreiung des Volkes Israel aus dieser Verfolgung erfolgte durch einen Engel, der Gideon seine neue Aufgabe ans Herz legte. Doch Gideon war nicht so ganz überzeugt, dass er die Macht und die Kraft dazu hätte und forderte ein Zeichen, ein Wunder, damit er glauben konnte, dass es Gottes Auftrag war. Das geforderte Zeichen bestätigte sich und Gideon schritt zur Tat. Eine seiner ersten Aufgaben was es, den Götzenaltar des Baal, den sein Vater errichten ließ, niederzureißen. Durch diese Tat, die erst einmal helle Empörung im Volk hervorrief, wurde Gideon auch unter dem Namen Jerubbaal, d.h. »Baal streite mit ihm«, bekannt.

 

Mit einer nur 300 Mann starken Truppe startete Gideon seinen Siegeszug über die übermächtigen Midianiter durch einen überraschenden Nachtangriff. Gott selbst hatte Gideon befohlen, mit einer so kleinen Streitmacht anzugreifen, damit es dem ganzen Volk klar werden musste, dass es Gottes Hilfe war, die den Sieg brachte und Israel nicht vor lauter Stolz auf sich selbst Gott wieder vergessen würde.

Das nach der Befreiung ergangene Angebot, über Israel als König zu herrschen, nahm Gideon nicht an. Er kehrte in seine Heimatstadt zurück, wo er in hohem Alter starb.

Gideon war immer ein Mann, der bereit war, genau das zu tun, was Gott von ihm verlangte, ungeachtet seiner eigenen Meinung. Demut, Glaube und Gehorsam waren seine großen Charaktereigenschaften. Doch auch er machte einen großen Fehler, der alle Demut, allen Glauben und allen Gehorsam wieder in Frage stellte. Nach dem Sieg über die Midianiter ließ er sich alles Gold vom Schmuck der Gefallen Feinde sammeln und ließ sich ein Siegesdenkmal davon errichten. Und da das Volk Israel immer wieder und in dieser Zeit damals besonders den Hang zum Götzendienst hatte, fingen sie an, dieses Siegesdenkmal anzubeten. Trotzdem ließ Gott sie viele Jahre in Frieden leben.

 

Im Andenken des Sieges Gideons über die Midianiter wurde viele Generationen lang in Israel der »Tag Midians« gefeiert.

 

Gerhard Marsing