Album 
              des Monats Mai 2024
            Von Anfang an dabei von Johannes Falk ist AREF-Album 
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                   Johannes 
                    Falk im AREF-Interview 
                    Foto: AREF 
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            Sechs Jahre 
              sind vergangen seit dem letzten Album in voller Länge. Nur 
              eine EP hat die Wartezeit unterbrochen. Der Singer/Songwriter Johannes 
              Falk arbeitete dafür sehr erfolgreich im Hintergrund für 
              Max Giesinger, Peter Maffay, Laith Al-Deen, Samuel Harfst, Adina 
              Mitchell, Lupid und anderen. So blieb er im Ohr, ohne dass es für 
              jeden zu erkennen war. 
            Nun hat er mit 
              Von Anfang an dabei ein Album mit 44 Minuten Länge herausgebracht. 
              In diesem Album verarbeitet Johannes Falk sehr persönliche 
              Erfahrungen. Er möchte die Dinge absolut ehrlich beschreiben, 
              ungeschönt. Allerdings ohne dabei zu aufdringlich zu werden. 
            Von Anfang 
              an dabei steht auch für die Beständigkeit der Band. 
              Seit fast 30 Jahren sind die Musiker unzertrennlich von Anfang an 
              dabei. Im schnelllebigen Pop-Geschäft eine große Seltenheit. 
            Die erste Single Immer überall du 
              ist ein klassischer Beziehungssong - ein Lied über eine vergangene 
              Liebe und wie schwer es zu akzeptieren scheint, dass es vorbei ist. 
              Hier singt ein Mensch, der gescheitert ist und einfach nicht loskommt. 
              So öffnet sich ein großer thematischer Bogen, denn wie 
              Johannes in Ich veränder' mich singt: "Ich kenne 
              das Geräusch von platzenden Träumen". Dieses Lied 
              ist vielleicht sogar das zentrale Stück des Albums, nicht nur 
              weil es in der Mitte des Albums zu finden ist. 
            Viele Lieder in Von Anfang an dabei 
              stehen im Zeichen von Veränderung. "Ich möchte nicht 
              aufhören zu werden", erklärt Johannes. Er ist bereit, 
              etwas zu riskieren. Stehenzubleiben und nichts zu fühlen, ist 
              auf keinen Fall die Antwort. Selbst wenn es bedeutet, dass er wieder 
              "im Schlagabtausch mit all meinen Gefühlen" endet 
              ("Riesen"). 
            So inspirierte ihn eine Zeile aus dem Leonard 
              Cohen-Lied "Anthem" zu der Frage: Muss erst etwas kaputt 
              gehen, bevor wieder etwas heil wird? "Cohen sieht in dem Bruch 
              was Positives, weil durch ihn das Licht hereinkommt", sagt 
              Johannes. Es ist die Ambivalenz zwischen Schicksalsschlag und dem 
              Schönen, das daraus entstehen kann. 
            Sehnsucht nach Freiheit, nach Ruhe und dem 
              Abwerfen aller Last findet sich in Raus aufs Land oder Neonblau, 
              seine Hommage an die Berge. "Ich liebe die Natur", sagt 
              er einfach dazu. Am anderen Ende des Spektrums findet man die dramatischen 
              Streicher und gar eine Harfe bei Flüchtiger Moment. 
              Einem Lied, das zeigt, dass kein Leben klein ist. 
            Der Ausklang des Albums ist dann auch kein 
              einfaches Entlassen ins Wohlbefinden. So darf Wieder ein Jahr 
              vorbei, dass passenderweise am Ende des Jahres als zweite Single 
              erscheinen wird, traurig sein, sentimental und melancholisch. Johannes 
              erzählt wieder eine Geschichte im Kontext einer Beziehung, 
              "aber ausschlaggebend ist das Gefühl, dass die Zeit so 
              krass verfliegt. Jedes Jahr vergeht noch ein bisschen schneller. 
              Und da steht man, leicht angetrunken, mitten in der Nacht und denkt: 
              'Scheiße - wieder ein Jahr vorbei.'" 
            "Was sich durch das Album durchzieht, 
              sind die Hoffnung und der Glaube, dass alles gut wird", fasst 
              Johannes Falk zusammen. "Das man mit den Herausforderungen 
              wächst - und über sich hinauswachsen kann." 
            28.04.2024, Jens R. Göbel 
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