Album 
              des Monats März 2017
             Air For Free von Relient K ist AREF-Album des Monats
            
               
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                   Matt 
                    Thiessen und Matt Hoopes sind Relient K  
                    Foto: Gerth Medien 2017 
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            Bunt geht es 
              zu auf Air For Free. So schnell passt das Album in keine 
              Schublade. Die Musik zieht einen Bogen vom frischen Rock mit Punkelementen 
              über Synthie-Pop-Einlagen und Bläsern gepaart mit Mandolinen 
              (wie in Sleepin). Die Texte wirken am Anfang melancholisch-depressiv. 
              Der erste Track Bummin windet sich heraus aus 
              der Lethargie: Ich kann dieses Herumgammeln nicht zulassen, 
              ich bin in einer Krise, so nimm dieses Leben, dass du mir gabst, 
              befreie mich von meinen Lastern. - Der Titelsong knüpft 
              an und fragt: Das Leben macht mir Angst. Hältst du mich, 
              während ich den Atem anhalte? - Empty House 
              erzählt von einer Trennung. Mit Talkbox-Effekten in der Stimme 
              bekommt die Verzweiflung richtig Tiefe: Ein leeres Haus, Zeit, 
              dass ich selbst wieder heimkomme. Nichts als ein leeres Haus. Leben 
              ohne dich. - Nein, das ist nicht das Credo des Albums. Mitten 
              in den Lebenskrisen stehen die beiden Matts zu ihrem God. 
              Die Scheibe nimmt in Runnin dann textlich volle 
              Fahrt auf, weg aus allen Krisen, und hat dabei schöne Anleihen 
              an Beatles-Klänge. 
            Die zwei Matts 
              stammen noch aus der Gründungszeit 1998 auf der High-School 
              in Canton, Ohio: Matt Thiessen als Frontsänger, Gitarrist, 
              Pianist und Hauptschreiber der Band und Matt Hoopes, der Frontgitarrist 
              und Co-Schreiber, der gegen seinen Willen mitsingt, weil er 
              so eine gute Stimme habe, meint Thiessen. Außerdem fuhr 
              Hoopes mal einen Plymouth Reliant K und gab der Band den Namen - 
              natürlich schreibt die Band sich ein bisschen anders, bevor 
              es da Ärger geben sollte. Der Bassist Brain Pittmann hat Relient 
              K zwar auch mitbegründet aber 2004 wieder verlassen. Nachfolger 
              und auch Schlagzeuger kommen und gehen. Die beiden Matts bleiben, 
              und alte Bandgefährten schauen auf Tour und im Studio immer 
              mal wieder rein. Drei Goldene Alben haben sie unter ihren vielen 
              Veröffentlichungen. Letztes Jahr waren Relient K mit Switchfoot 
              auf Tour und sie bringen immer mal wieder kleine Download-EPs heraus 
              wie The Creepier EP zum letzten Halloween oder wie gerade 
              erst zum Valentinstag Truly, Madly, Deeply. Wer noch 
              oder auch wieder Vinyl mag, hat bei Relient K eine große Auswahl 
              in bunten Farben und einigen Sonderausgaben. 
            Eine Ode an 
              ihre Heimatstadt Ohio darf nicht fehlen auf Air For Free: 
              Es geht raus, Jugenderinnerungen, Sonne, Achterbahn und Mrs. 
              Hippopotamuses Otter-Wasserpark, an den sie sich gerne erinnern: 
              Ich bin es dir schuldig, es gibt doch nichts besseres, als 
              zu wissen, wo man herkommt. - Ja, man wird auch älter, 
              zum Beispiel in Man. Da merken die beiden Matts: Die 
              Uhr tickt jetzt schneller - es ist Zeit, ein Mann zu sein. 
              - aber einer mit der nötigen Ruhe zum Leben. Das Schlusslied 
              Heartache bringt es auf den Punkt: I will not 
              let my heart ache. - Lebensweisheiten und Musikgenuss pur 
              von Relient K. 
            Autor: Heiko 
              Müller, AREF, 28.02.2017 
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