Smartphones 
              ohne Privatsphäre
            Mit dem neuen Internetprotokoll IPv6 verraten Smartphones ihre 
              Gerätenummer
            14.01.2011: In Deutschland wird dieses Jahr das neue Internet-Protokoll 
              IPv6 eingeführt. Doch viele moderne Smartphones übertragen 
              unter IPv6 unnötigerweise ihre Hardware-Kennung ins Internet. 
              Damit kann man ihre Besitzer im Netz wiedererkennen, berichtet das 
              Computermagazin c't in der aktuellen Ausgabe 3/11. 
            Die Einführung von IPv6 ist notwendig, weil dem Internet 
              die Adressen ausgehen 
            Die Einführung der neuen Technik ist zwingend notwendig, denn 
              dem Internet bisheriger Prägung werden wohl noch in diesem 
              Jahr die Adressen ausgehen. "IPv6 hingegen könnte jedem 
              Sandkorn auf der Erde eine eigene Online-Adresse zuweisen", 
              erklärt c't-Redakteur Johannes Endres. In Deutschland wollen 
              neben T-Online viele andere Provider in diesem Jahr IPv6 einführen. 
             iPhone und Android-Smartphones fabrizieren ihre Adresse aus der 
              Gerätenummer
            Im Idealfall sollten die Anwender die Umstellung von Webseiten 
              und Internet-Zugang gar nicht mitbekommen. Jedoch sind neue Datenschutzprobleme 
              absehbar, die leicht zu vermeiden wären. So haben Apple und 
              Google ihren aktuellen Betriebssystemen für das iPhone und 
              Android-Smartphones zwar IPv6-Technik eingebaut, sich aber zu wenig 
              Mühe beim Erstellen der Adressen gegeben: Sie fabrizieren die 
              Adresse großenteils aus der Gerätenummer. Infolgedessen 
              melden sich die Smartphones, sofern sie sich aus einem WLAN verbinden, 
              bei jedem IPv6-tauglichen Server mit einer weltweit eindeutigen 
              Kennung. 
            Datenschutzprobleme wären leicht zu vermeiden
            Dabei wurden in IPv6 explizit zum Schutz der Nutzer die sogenannten 
              Privacy Extensions konzipiert. Wird diese Option genutzt, ist die 
              Identifizierung einzelner Geräte anhand der IPv6-Adresse unmöglich. 
              So wird es unter Windows 7 gemacht, unter Mac OS kann man es einschalten. 
              Apple und Google haben jedoch aus unerfindlichen Gründen entschieden, 
              die Privacy Extensions in iPhones und Android-Geräten nicht 
              zu aktivieren. 
            Datensammler erfahren, wie häufig und wie lange man auf welchen 
              Webseiten unterwegs ist
            Somit ist die Privatsphäre der Anwender dieser Geräte 
              nach der Umstellung auf IPv6 gefährdet. Datensammler können 
              registrieren, wie häufig und wie lange jemand auf bestimmten 
              Webseiten unterwegs war und was er dort getan hat. "Smartphones 
              sind persönliche Geräte, deshalb kann man das beobachtete 
              Surfverhalten auf eine konkrete Person beziehen", warnt c't-Experte 
              Johannes Endres.  
            Quelle: Presseinfo vom Computermagazin c't vom 14.01.2011 
            Autor dieser Webseite: 
              Uwe Schütz 
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