Tabubruch in Medien lässt Jugendliche kalt
       Inhalte, die die Menschenwürde verletzen sind bei Teenagern gern 
        gesehen 
      
      23.04.2010: Gegen anstößige Inhalte in den Massenmedien haben 
        Jugendliche offenbar kaum etwas einzuwenden - im Gegenteil. Content, der 
        etwa die Menschenwürde verletzt oder Gewalt verherrlicht, wird von 
        Teenagern im Fernsehen, Internet oder in Computerspielen gern gesehen. 
        Wie die ZDF-Medienforschung in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsinstitut 
        mindline media www.mindline-media.de 
        aufzeigt, sind Tabubrüche in den Medien für viele Jugendliche 
        und junge Erwachsene kein Thema. 
      Jeder 5. Jugendliche kennt Seiten, die Gewalt verherrlichen oder Folter 
        zeigen 
      Bedenkliche Inhalte können sich besonders im Web rasant verbreiten. 
        Beinahe jeder fünfte 16- bis 20-Jährige kennt Seiten, die Gewalt 
        verherrlichen oder Folter und Hinrichtungen zeigen. Rund 16 Prozent der 
        16- bis 20-Jährigen befürworten aber auch, dass es im Fernsehen 
        "keine Tabus mehr gibt" - ebenso viele wie im Web. Den Medien 
        kommt dabei eine wichtige Rolle zu, meint ein ZDF-Sprecher gegenüber 
        pressetext. Durch das Internet, wo jeder Inhalte verbreiten und ein Medium 
        betreiben kann, hat sich die Situation jedoch verschärft. 
      Über gewaltverherrlichende Seiten hinaus sind etwa kinderpornografische 
        Darstellungen bei neun Prozent oder Websites, "die sich über 
        Behinderte lustig machen", bei 16 Prozent der jüngeren Bevölkerung 
        bekannt. Knapp ein Viertel der Jugendlichen sei im Internet bereits mit 
        rassistischen Inhalten konfrontiert gewesen. Tabuverletzungen werden von 
        den jungen Usern dennoch gut geheißen. Bei Computerspielen betrachten 
        es sogar 22 Prozent als richtig, dass es "so gut wie keine Tabus 
        mehr gibt".  
      Quelle: pressetext.de-Newsletter (pte/23.04.2010/10:55) 
     | 
     
      
     |