Terrorismusbekämpfung mit «Werten 
              und Idealen»
            US-Präsident Obama ordnet Schließung von Guantánamo 
              an
            
               
                 
                  
                     
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                        von Kuba. Der US-Marinestützpunkt Guantanamo befindet 
                        sich im Süden-Osten von Kuba. Quelle: 
                        wikipedia.de; public domain | 
                     
                   
                  23.01.09: US-Präsident 
                    Barack Obama will das umstrittene Gefangenenlager Guantánamo 
                    auf Kuba 
                    schließen lassen. Das ordnete er am Donnerstag in Washington 
                    per Dekret an. Das Lager solle spätestens in einem Jahr 
                    aufgelöst werden, sagte Obama einem Bericht des britischen 
                    Senders BBC zufolge.  
                  Die Europäische 
                    Union und die UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, 
                    Navi Pillay, begrüßten die Ankündigung des 
                    neuen US-Präsidenten. 
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            Derzeit befinden sich noch 250 Gefangene in Guantánamo
            Die USA würden die 
              Bekämpfung des Terrorismus fortsetzen, kündigte Obama 
              an. Dabei sollten aber «unsere Werte und Ideale» aufrechterhalten 
              werden. Mit seinem Dekret löste Obama ein Wahlversprechen ein. 
              Zuvor waren auf seine Initiative bereits Verfahren gegen Terrorverdächtige 
              vor dem Militärtribunal in Guantánamo ausgesetzt worden. 
              Menschenrechtsorganisationen hatten von der neuen US-Regierung die 
              zügige Schließung des Lagers gefordert. In Guantánamo 
              befinden sich noch rund 250 Gefangene, denen Verbindungen zum Terrorismus 
              vorgeworfen werden. 
            EU-Ratspräsident begrüßt die Entscheidung
            Die tschechische EU-Ratspräsidentschaft 
              begrüßte die Entscheidung Obamas zur Schließung 
              des Gefangenenlagers und zur Beendigung umstrittener Verhörmethoden 
              bei Terrorverdächtigen. Die Entscheidung habe «große 
              symbolische und praktische Bedeutung» und könne zur verstärkten 
              transatlantischen Zusammenarbeit bei der Terrorismusbekämpfung 
              auf der Grundlage des Völkerrechts und der Menschenrechte 
              beitragen. 
            UN fordert: Behandlung von Gefangenen in Afghanistan und im Irak 
              überprüfen
            Auch die UN-Menschenrechtskommissarin 
              Pillay begrüßte in Genf die angekündigte Schließung 
              des Lagers und die Entscheidung Obamas, folterähnliche Verhörmethoden 
              zu verbieten. Sie forderte, dass die US-Regierung auch die Behandlung 
              ihrer Gefangenen in Afghanistan und im Irak überprüfen 
              müsse. Zudem dürfe Washington keine Gefangenen an Länder 
              ausliefern, in denen Folter oder die Todesstrafe drohe. 
             EU-Staaten zur Aufnahme von Guantánamo-Häftlingen 
              aufgefordert
            Zuvor hatten Vertreter 
              von Menschenrechtsorganisationen und der Vereinten Nationen die 
              EU-Staaten zur Aufnahme ehemaliger Guantánamo-Häftlinge 
              aufgefordert. «Nun ist es an der Zeit, dass die europäischen 
              Staaten einen humanen und praktischen Schritt tun, um mitzuhelfen, 
              ein schreckliches Unrecht aus der Welt zu schaffen», heißt 
              es in einem Brief europäischer und amerikanischer Menschenrechtsorganisationen 
              an die EU-Außenminister. 
            Zu den Unterzeichnern 
              gehören Amnesty International, «Human Rights Watch» 
              und die Internationale Liga für Menschenrechte. Die Menschenrechtsorganisationen 
              bitten um humanitären Schutz für Häftlinge, die freigelassen 
              werden, aber nicht in ihre Heimat zurückkehren können. 
              Etwa 60 Gefangene müssten in Ländern wie Algerien, China, 
              Libyen, Syrien oder Russland Folter oder Verfolgung befürchten. 
            Quelle: jesus.de-Newsletter 
              vom 23.01.2009 / epd 
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