Tiki Küstenmacher über Zeitmanagement 
        für Paare
      »Zeitplanung ist eine Schlüsselqualifikation für Paare!«
      14.03.09: Er will immer pünktlich sein, sie möchte vor allem 
        nicht zu früh ankommen. Er musste im Büro noch etwas fertig 
        machen, sie wartet darauf, dass er endlich die Kinder übernimmt. 
        Der unterschiedliche Umgang mit der Zeit birgt für Partnerschaften 
        eine Menge Konfliktpotenzial. 
      Christof Klenk sprach mit »Simplify your life«-Autor Werner 
        Tiki Küstenmacher. 
        family.de: Zeitmanagement wird gerne als Allheilmittel gegen Hektik und 
        Stress verkauft. Was genau verbirgt sich hinter diesem schillernden Begriff? 
       
      Küstenmacher: Zeitmanagement heißt immer auch Menschenmanagement. 
        Die Zeit verrinnt absolut gleichmäßig. Doch in einer Partnerschaft 
        oder Familie müssen mehrere Zeiten miteinander abgestimmt werden. 
        Ich halte das für eine Schlüsselqualifikation für ein Paar. 
      Zeiten für die Partnerschaft einplanen?
      Es ist wichtig, dass man sich immer wieder bewusst Zeit füreinander 
        nimmt, mal ins Theater oder ins Konzert geht. Viele machen das nur spontan, 
        doch dann bleiben für den Partner immer nur die Lücken im Terminkalender 
        übrig. Deswegen kann man ruhig die gemeinsame Zeit als Paar genauso 
        sorgfältig planen wie berufliche Termine. Immer klappt das natürlich 
        nicht. Aber gerade in stressigen Zeiten muss man aufpassen, dass für 
        den Partner genug Zeit bleibt. 
      Ein gängiger Vorwurf:  
        Du engagierst dich viel zu wenig im Haushalt, alles bleibt an mir 
        hängen.
      Ja, da haben Sie schon wieder so ein Thema. Da muss man sich hinsetzen 
        und überlegen: Was für Arbeiten gibt es zu tun? Was übernimmst 
        du, was übernehme ich? Aufgaben im Haushalt lassen sich von der Arbeitsbelastung 
        und vom Zeitaufwand her nur ganz schwer einordnen. Oft kommen einem die 
        Dinge, die man nicht gerne macht, auch viel zeitaufwändiger vor, 
        als sie wirklich sind. Da kann es schon helfen, die Aufgaben so zu verteilen, 
        dass jeder eher die Dinge tut, die ihm liegen. Meine Frau geht zum Beispiel 
        nicht gerne einkaufen, mir macht das nichts aus, deshalb übernehme 
        ich das.  
      In den neueren Auflagen Ihres Buches Simplify your life 
        gibt es auch ein Kapitel über Spiritualität. Warum ist das in 
        diesem Zusammenhang wichtig? 
      Gemeinsame geistliche Rituale in einer Familie oder Partnerschaft zu 
        entwickeln, halte ich für ganz entscheidend. Ich glaube, man kann 
        in einer Partnerschaft den Glauben durchaus unterschiedlich leben. Zum 
        Beispiel steht der eine sehr auf Kirchenmusik und der andere nicht. Trotzdem 
        sollte man nach Gemeinsamkeiten suchen. Ich kenne zum Beispiel eine Familie: 
        Sie ist in einer katholisch-charismatischen Gruppe, er dagegen ist eher 
        ein traditioneller Katholik. Aber sie haben etwas Gemeinsames gefunden: 
        einen evangelischen Hauskreis. Mir ist wichtig, dass ein Paar eine Grundübereinstimmung 
        im Glauben hat und dass Rituale gefunden werden, bei denen beide mitkönnen. 
       
      Werner Küstenmacher (Tiki) studierte evangelische Theologie und 
        war in der Öffentlichkeitsarbeit der evangelischen Kirche tätig. 
        Seit 1990 ist er selbstständig und arbeitet als Karikaturist, Buchautor, 
        Kolumnist und Lebensberater. Große Erfolge feierte er mit dem Buch 
        Simplify your life, das er zusammen mit Lothar J. Seiwert 
        geschrieben hat. Zusammen mit seiner Frau Marion verfasste er Simplify 
        your love und weitere Titel der Simplify-Reihe. Die beiden haben 
        drei Kinder und leben in der Nähe von München. 
      
      Quelle: family-Newsletter vom 13.03.2009 
      Autor: Uwe Schütz 
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