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Sorge um sinkenden Wasserspiegel
Der Wasserspiegel des Toten Meeres sinkt jährlich um einen Meter
05.09.07: Der Wasserstand des Toten Meeres geht jährlich um einen Meter 
  zurück. Nun planen Israel und Jordanien, einen Kanal vom Roten ins 
  Tote Meer zu bauen.
Wissenschaftler, Politiker und Umweltschützer diskutieren bereits seit mehreren Jahren über die Rettung des salzwasserhaltigen Sees. Viele sehen in dem Kanalbau die einzige Lösung. Der Wasserspiegel sinke, weil Menschen das Wasser des Flusses Jordan täglich benutzten und Fabriken am Südbecken des Salzsees ihre Mineralstoffe aus großen Verdunstungsbecken bezögen, berichtet das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel".
In den 1930er Jahren flossen jährlich noch etwa 1.300 Millionen Kubikmeter Wasser in das Meer. Heute sind es gerade einmal 400 Millionen. Hinzu kommt, dass jährlich rund 1.050 Millionen Tonnen des Wassers verdunsten. Zur Zeit liegt der Wasserspiegel im Toten Meer etwa bei 420 Meter unter dem Meeresspiegel. Erst wenn er um weitere 100 Meter sänke, würde die Oberfläche so klein, dass sich Verdunstung und Zufluss die Waage hielten, so die Forschung.
Um dagegenzusteuern, verhandle man nun über den Bau eines Kanals. Dieser 180 Kilometer lange Wasserweg soll die Strecke vom Golf von Akaba hinab zum Toten Meer verbinden und jährlich bis zu 1.900 Kubikmeter Wasser transportieren. Das Wasser müsse über eine 220 Meter hohe Hügelkette geleitet werden, um so ins 600 Meter tiefer gelegene Avara-Tal zu strömen. Durch das Gefälle will man dann Strom erzeugen, der hauptsächlich für die Pumpstation genutzt werde.
Genauso groß wie die Begeisterung sind auch die Risiken. Algenblüten 
  und Gipsausfällung seien die Folgen der Mischung von Wasser aus beiden 
  Meeren, 
  sagen Forscher des "Geological Survey of Israel". Dadurch färbe 
  sich das Wasser rötlich. Zudem sei die Gefahr groß, dass sich das 
  salzärmere Wasser 
  des Roten Meeres auf Grund der geringeren Dichte nicht vollständig mit 
  dem des Toten Meeres vermische. Auf diese Weise werde eine Schichtung 
  hervorgerufen, die den einzigartigen Charakter zerstöre. Dies könne 
  wiederum Auswirkung auf den Tourismus haben, der dann möglicherweise fernbleibe.
Der Kanal ist ursprünglich Teil eines Friedensvertrags zwischen Israel 
  und Jordanien aus den 90er Jahren. Der israelisch-arabische Konflikt hat die 
  
  Umsetzung des Plans bisher verhindert. Angrenzende Staaten versuchen nun erneut, 
  sich an das Projekt zu wagen. Zur Zeit belaufen sich die Kosten auf 
  rund 3,7 Milliarden Euro. Etwa neun Jahre soll der Kanalbau andauern.
Quelle: Israelnetz.de-Newsletter vom 04.09.2007
mehr bei uns:
  2006: In Israel wird 
  das Wasser knapp
  2005 - Umweltexperten warnen: Jordan 
  und Totes Meer trocknen aus 
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