Islamisten-Kongress 
        in Berlin geplant
       Veranstaltungsort 
        noch geheim
      16.09.04: In Berlin ist ein 
        internationales Treffen von Islamisten geplant. Wie die "Berliner 
        Zeitung" (BZ) berichtet, soll der "Erste Arabische Islam-Kongress" 
        vom 1. - 3. Oktober 2004 in Berlin stattfinden. Mehrere hundert Teilnehmer 
        des Kongresses wollen sich der BZ zufolge darüber verständigen, 
        wie sie den Islam arabischer Prägung in Europa stärken können. 
        Den genauen Veranstaltungsort hielten die Organisatoren noch geheim. Er 
        befinde sich in Charlottenburg, hieß es lediglich. Grund für 
        die Verschwiegenheit seien unter anderem Sicherheitsbedenken. 
      Haupt-Kongress-Thema:  
        "Der amerikanischer und zionistischer Terror"
      Bei der Konferenz soll es nach 
        Veranstalterangaben vor allem um den "amerikanischen und zionistischen 
        Terror" gehen, schreibt das Blatt weiter. "Wir wollen, dass 
        die Öffentlichkeit die Wahrheit über die Tragödie der Besetzung 
        Palästinas und Iraks erfährt und dass das verzerrte Bild des 
        Islam korrigiert wird", sagte der Sprecher des Vorbereitungskomitees, 
        Gabriel Daher. Eines der Hauptthemen sei die "Unterstützung 
        der Widerstandsbewegung gegen die Besetzung Palästinas und Iraks" 
        und die Gründung eines arabisch-islamischen Zusammenschlusses. 
      Der geplante Kongress sorge 
        "zu Recht" für Beunruhigung nicht nur in Berlin, sondern 
        europaweit, sagte Grünen-Fraktionschef Volker Ratzmann. Es dürfe 
        keine Hysterie gegen Muslime geben. Treffe es aber zu, dass der Kongress 
        dem Aufruf zur Gewalt dient, müssten "alle rechtlichen Möglichkeiten" 
        bis hin zum Einreiseverbot ausgeschöpft werden, um das Treffen zu 
        verhindern. Ratzmann forderte Innensenator Ehrhart Körting (SPD) 
        auf, die Mitglieder des Ausschusses für Verfassungsschutz umgehend 
        zu informieren. 
      Die Landespolitik ist alarmiert: 
        CDU, CSU und Grüne forderten einhellig ein Verbot des Kongresses 
        für den Fall, dass von der Veranstaltung Signale islamistischer Gewalt 
        ausgehen könnten. 
      Dr. Günther Beckstein: Berlin darf nicht zur Bühne für 
        islamistischen Extremismus werden
      "Auch wenn es bei den 
        Behörden derzeit noch keine formelle Anmeldung für die geplante 
        Islamisten-Konferenz gibt, müssen Bundesregierung und Berliner Senat 
        bereits im Vorfeld alles unternehmen, um eine solche Veranstaltung in 
        Deutschland zu verhindern", forderte Bayerns Innenminister Dr. Günther 
        Beckstein in München. Beckstein: "Ein solcher Kongress auf deutschem 
        Boden ist schlicht unerwünscht. Die deutsche Hauptstadt darf nicht 
        zur Bühne für islamistischen Extremismus werden. Die laut Programm 
        angekündigten islamistischen Parolen schaden dem Ansehen Deutschlands 
        und sind genauso unerwünscht, wie Kundgebungen der rechtsextremistischen 
        Szene." 
      Beckstein sicherte Bundesinnenminister 
        Otto Schily beim Vorgehen gegen diese Veranstaltung volle Unterstützung 
        zu: "Wenn es Schily ernst ist, den Kongress zu unterbinden, kann 
        er auf die Unterstützung auch aus Bayern zählen. Beckstein forderte 
        Schily auf, mit Nachdruck bei seinem Kabinettskollegen Außenminister 
        Joschka Fischer dafür zu sorgen, dass das Auswärtige Amt nicht 
        wie in jüngster Zeit mehrfach jetzt auch im Zusammenhang mit dem 
        geplanten Kongress sicherheitspolitische Notwendigkeiten durch laxe Erteilung 
        von Einreisevisa für die Bundesrepublik Deutschland konterkariere. 
        Beckstein: "Hier sind auch die diplomatischen Vertretungen im Ausland 
        gefordert. Gerade im Vorfeld einer solchen Veranstaltung muss sich das 
        Auswärtige Amt bei der Erteilung von Einreisevisa eng mit den Sicherheitsbehörden 
        abstimmen, um die Einreise gewaltbereiter islamistischer Extremisten von 
        vornherein zu unterbinden." 
         
      Quellen: BZ, N24.de, ddp, Presseinfo 
        des Bayerischen Innenministeriums vom 16.09.2004  
      Autor: Uwe Schütz, 
        16.09.2004 
      Ergängung am 20.09.04: 
        Der Berliner Senat hat den Kongress heute verboten. Innensenator Körting 
        begründete dies damit, dass in dem Aufruf zum Kongress Gewalt gegen 
        "amerikanischen, zionistischen Terror" bejaht würde. 
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        Islam 
        auf dem Vormarsch in die EU ? 
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