Was ist de Zentralrat 
              der Juden in Deutschland?
             Der 
              Zentralrat der Juden in Deutschland ist die politische Dachorganisation 
              der jüdischen Gemeinden und Landesverbände in Deutschland. 
              Der Zentralrat ist eine Körperschaft des öffentlichen 
              Rechts (K.d.ö.R.). Seine Präsidentin ist Charlotte Knobloch, 
              seine Vizepräsidenten sind Salomon Korn und Dieter Graumann 
              (Stand Juli 2006). Sitz des Zentralrates der Juden in Deutschland 
              ist seit dem 1. April 1999 das Leo-Baeck-Haus in Berlin. 
            Der Zentralrat versteht 
              sich als der alleinige Vertreter aller Juden in Deutschland. 
              Unter dem Dach des Zentralrats der Juden sind 23 Landesverbände 
              mit insgesamt 102 jüdischen Gemeinden und ihren insgesamt 105.000 
              Mitgliedern organisiert. Insgesamt leben in Deutschland aber rund 
              120.000 Juden (Quelle: zentralratdjuden.de, 
              23. Juli 2004). 
            Das Spektrum der religiösen 
              Denomination innerhalb der Gemeinden ist inzwischen weit gefächert 
              und reicht von orthodoxen Gemeinden über reform und konservativen 
              Gemeinden bis hin zu liberalen Gemeinden. Damit macht der Zentralrat 
              der Juden in Deutschland deutlich, dass er die religiösen Interessen 
              aller Juden in Deutschland vereinigt. 
            Obwohl aus dem Osten 
              Europas stammende Juden mittlerweile also vielerorts die Mehrheit 
              der Gemeindemitglieder stellt, wird der Zentralrat, mit wenigen 
              Ausnahmen, von in Deutschland geborenen Juden dominiert. 
            Geschichte
            Der Zentralrat wurde 
              am 19. Juli 1950 von Delegierten der in der Bundesrepublik bereits 
              wieder existierenden jüdischen Gemeinden in Frankfurt a.M. 
              gegründet. Sitz der Organisation war zuerst Hamburg, ab 1951 
              Düsseldorf, ab 1985 Bonn und seit dem 1. April 1999 Berlin. 
            Als ihre Hauptaufgabe 
              betrachtete die Organisation in den ersten Jahren die Einwirkung 
              auf die Gesetzgebung zur Wiedergutmachung 
              des nationalsozialistischen Unrechts. Später wurden der Kampf 
              gegen den Antisemitismus, die Unterstützung einer Annäherung 
              zwischen Deutschland und dem Staat Israel 
              und die Förderung der Arbeit der Mitgliedsgemeinden und -landesverbände 
              zu wichtigeren Aufgaben. Ebenso wichtig ist der Einsatz für 
              das gegenseitige Verständnis von Juden und Nichtjuden. 
            Nach dem Mauerfall 
              und der deutschen Wiedervereinigung 
              1990 bildete die Zusammenführung der Gemeinden in Ost und 
              West einen Wirkungsschwerpunkt. Eine Herausforderung stellt die 
              Zuwanderung von etwa 170 000 Juden aus den Ländern der ehemaligen 
              Sowjetunion dar. Damit verdreifachte sich die Zahl der Juden in 
              Deutschland. Die Integration wird dadurch erschwert, dass ein gewisser 
              Anteil der Migranten sich als säkular definiert und/oder aufgrund 
              mangelnder Sprachkenntnisse den Kontakt zu den örtlichen Gemeinden 
              gar nicht erst sucht. 
             
            Nachmann-Skandal
            Nach dem Tod Werner Nachmanns 
              wurde der Vorwurf erhoben, Nachmann habe in der Zeit von 1981 bis 
              1987 etwa 33 Millionen DM an Zinserträgen von Wiedergutmachungsgeldern 
              der Bundesregierung veruntreut. Der tatsächliche Verbleib der 
              Gelder ist bis heute weitgehend ungeklärt, obwohl sich insbesondere 
              Nachmanns Amtsnachfolger Heinz Galinski jahrelang intensiv um die 
              Aufklärung der Angelegenheit bemühte. 
            Quellen: 
            
            
            
            Autor: Uwe Schütz, 
              16.07.2006 
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