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               Geschichtlicher Überblick
            
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             1854 
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           Am 30. November 
            1854 erhält der französische Jurist und Diplomat Ferdinand 
            de Lesseps vom ägyptischen Vizekönig Muhammad Said eine 
            erste Konzession für den Bau und Betrieb des Sueskanals für 
            99 Jahre. Großbritannien übt vergeblich diplomatischen 
            Druck aus, um den Kanalbau durch Lesseps zu verhindern. | 
        
         
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             1856 
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          Nach einem 
            positiven Zwischenbericht dieser Kommission erhält Lesseps am 
            5. Januar 1856 von Said Pascha die zweite, detailliertere Konzession, 
            mit der auch eine Beschreibung der Kanalbauarbeiten und die Satzung 
            der Sueskanal-Gesellschaft fixiert werden. 
            
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             1858 
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          Am 
            15. Dezember 1858 wird die "Compagnie universelle du canal maritime 
            de Suez zu gründen, als ägyptische Gesellschaft mit Sitz 
            in Alexandria und einer Hauptverwaltung in Paris gegründet. Zeichnung 
            der Aktien verläuft schleppend. Nachdem lediglich knapp 56 % 
            des Grundkapitals von 200 Mio. Francs - überwiegend von französischen 
            Investoren - gezeichnet sind ,springt der Vizekönig ein und übernimmt 
            die restlichen 44 % der Anteile. Präsident der Gesellschaft wird 
            Lesseps, Vizepräsident wird der Triestiner Bankier Pasquale Revoltella, 
            der ebenfalls einen größeren Aktienanteil besitzt 
            
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             1959 
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          Am 
            25. April 1859 werden die Bauarbeiten feierlich auf dem Strandabschnitt 
            eröffnet, an dem später der zu Ehren von Said Pascha Port 
            Said gebaut wird. | 
        
         
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             1869 
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          Am 
            17. November 1869 findet im Beisein vieler Fürsten und vieler 
            geladener Europäer die Eröffnung des Kanals unter dreitägigen 
            Festlichkeiten statt. | 
        
         
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          Der 
            Betrieb des Kanals ist anfangs hochgradig unrentabel. Bis 1870 betragen 
            die Gebühreneinnahmen gerade mal 4 Millionen Francs; Ägypten 
            steht vor dem Bankrott.  | 
        
         
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             1875 
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          1875 
            übernimmt die Regierung von Großbritannien dessen Aktienanteil 
            und erhält damit entscheidenden Einfluss auf den Kanal.  
            
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             1882 
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          Der Widerstand 
            in der Bevölkerung gegen den Einfluss der Briten führt zur 
            Urabi-Bewegung, deren Niederschlagung (1882) die Besetzung Ägyptens 
            durch Großbritannien zur Folge hat.  | 
        
         
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             1888 
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          Am 29. Oktober 
            1888 wird der Sueskanal durch die Konvention von Konstantinopel zu 
            einer neutralen Zone erklärt und die freie Durchfahrt für 
            Handels- und Kriegsschiffe proklamiert. Sie soll in Friedens- und 
            Kriegszeiten gelten. Die Schutzherrschaft wird Großbritannien 
            übertragen. | 
        
         
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             1914 
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          Trotzdem wird 
             das Kanalgebiet 
            im Ersten Weltkrieg 
            zum Kriegsschauplatz. Großbritannien ruft am 29. Oktober 1914 
            in Ägypten das Kriegsrecht aus und die Mittelmächte versuchen 
            bis Mitte 1916, den Briten die Kontrolle über den Kanal streitig 
            zu machen. | 
        
         
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             1922 
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          Auch 
            nachdem 1922 das Protektorat aufgehoben und das Königreich Ägypten 
            errichtet worden ist, behält Großbritannien die Kontrolle 
            über die Kanalzone.  | 
        
         
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             1936 
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          1936 
            wird die Kontrolle Großbritanien über die Kanalzone vertraglich 
            geregelt. Eigentümer und wirtschaftlicher Nutznießer des 
            Kanals, der inzwischen hohe Gewinne abwirft, bleibt weiterhin die 
            Compagnie universelle du canal maritime de Suez. 
            
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             1940 
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          Die britische 
            Kontrolle über den Kanal bleibt auch im Zweiten 
            Weltkrieg erhalten. Offensiven italienischer und deutsch-italienischer 
            Truppen in Richtung Sueskanal im September 1940 bzw. ab Februar 1941 
            werden zurückgeschlagen. 
            
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             1956 
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             Unter dem ägyptischen 
              Präsidenten Nasser wird der Kanal am 26. Juli 1956 - zwölf 
              Jahre vor Ablauf der Konzession der Kanalgesellschaft - verstaatlicht. 
               
            Dies löst die sogenante 
              Suezkrise aus. Am 29. Oktober 1956 
              greifen israelische, britische und französische Truppen Ägypten 
              an. Durch das Eingreifen der UNO, der USA und der Sowjetunion wird 
              die Auseinandersetzung jedoch relativ rasch beendet und der Kriegsschauplatz 
              am 22. Dezember 1956 wieder geräumt. Versenkte 
              Schiffe versperren die Durchfahrt jedoch noch bis 1957.  
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             1957 
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          Am 
            10. April 1957 passiert das italienische Schiff Oceania als erstes 
            den für den Schiffsverkehr wieder zugänglichen Sueskanal 
            auf seiner Fahrt nach Australien | 
        
         
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             1967 
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             Im Sechstagekrieg 
              rückt Israel am 9. Juni 1967 wieder bis zum Kanal vor und besetzt 
              sein Ostufer. Der Kanal bleibt für die Schifffahrt geschlossen 
              und bildet vorübergehend die Grenze zwischen Ägypten und 
              Israel. Israel errichtete am Ostufer eine Verteidigungslinie, die 
              Bar-Lew-Linie. 14 Schiffe sitzen für acht Jahre im Kanal fest 
              - darunter die deutschen Schiffe Nordwind und Münsterland, 
              die 1975 freikommen und im Mai1975 aus eigener Kraft im Hamburger 
              Hafen einlaufen. 
            
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             1973 
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             Im Jom-Kippur-Krieg 
              wird der Kanal am 6. Oktober 1973 von ägyptischen Truppen gestürmt 
              und mittels neuartiger sowjetischer Pioniertechnik, darunter vor 
              allem schnell zu errichtende Pontonbrücken vom Typ PMP, überwunden. 
               
            Den Israelis gelingt 
              ebenfalls in einem Gegenangriff am 16. Oktober ein Brückenschlag 
              über den Kanal. Am Kriegsende setzt sich Israel am Südwestufer 
              fest. Die ägyptischen Armee ist am Ostufer weitgehend eingeschlossen 
              und droht, aufgerieben zu werden.  
            Gemäß dem 
              Waffenstillstandsabkommen zieht sich die israelischen Truppen auf 
              der Ostseite in den Sinai zurück. Der gesamte Kanal geriet 
              so wieder vollständig unter ägyptische Kontrolle. Dies 
              ermöglicht Ägypten die Wiederöffnung des Kanals durch 
              Ägypten im Juni 1975.  
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             2014 
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          Ägypten 
            beginnt im August 2014 mit der Erweiterung und Vertiefung des Suezkanals. 
            Die Erweiterung soll im August 2015 fertig sein und die gleichzeitige 
            Passage der Schiffe in beider Richtungen ermöglichen. | 
        
         
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          Am 29. September 
            2014 kollidieren etwa 9 km südlich von Port Said die Frachtschiffe 
            MV Colombo Express (unter deutscher Flagge) und MV Maersk Tanjong 
            (Singapur) miteinander . Der Unfall führte zu Verzögerungen 
            im Kanal. |