Der Begriff "Holocaust"
            Der Begriff Holocaust 
              (auch: Holokaust) bezeichnet im engeren Sinne den während der 
              Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland und in den von ihm besetzten 
              Ländern verübten systematischen Genozid an den europäischen 
              Juden. Im weiteren Sinn zählt dazu auch die systematische Ermordung 
              von Angehörigen anderer gesellschaftlicher, religiöser 
              oder ethnischer Gruppen, z.B. von Menschen mit Behinderungen. 
            Verwendung der Begriffe Holocaust und Shoa
            Das Wort Holocaust leitet 
              sich vom griechischen holókauton her und bedeutet vollständiges 
              Brandopfer. Es findet mehrfach Erwähnung in der Bibel, 
              etwa im Buch Genesis ( 1. Mose 22, 2): Gott sprach zu Abraham: 
              'Nimm Isaak, deinen einzigen Sohn, den du liebhast, und geh hin 
              in das Land Morija und bringe ihn dort als Brandopfer (holókauton) 
              dar auf einem Berge, den ich dir sagen werde. 
            Zunächst wurde der 
              Genozid an den Juden nur im englischen Sprachraum mit dem Wort Holocaust 
              bezeichnet. In der Bundesrepublik Deutschland kam es erst ab 1979 
              allmählich in Gebrauch, nachdem die ARD die US-amerikanische 
              Fernsehserie Holocaust ausgestrahlt hatte. Eine von 
              den nationalsozialistischen Völkermorden losgelöste Verwendung 
              des Begriffs ist im Deutschen semantisch und sprachethisch umstritten. 
            Shoa kommt aus dem Hebräischen und bedeutet großes 
              Unheil oder Katastrophe
            Da das Wort Holocaust 
              nach Ansicht vieler Juden zu sehr die Opferrolle der Ermordeten 
              betont, wird seit einigen Jahren zunehmend auch der hebräische 
              Begriff Shoa verwendet, der soviel bedeutet wie großes 
              Unheil oder Katastrophe. Er bürgerte sich 
              aufgrund des gleichnamigen, neunstündigen Dokumentarfilms von 
              Claude Lanzmann von 1985 ein, der als narrative Chronik des 
              Holocaust bezeichnet wird. 
            Doch gibt es auch Stimmen, 
              die beide Begriffe als unpassend werten, da Holocaust 
              einen religiösen Sinn impliziert und Shoa der hebräischen 
              Sprache entstammt, zu der viele der als Juden Ermordeten keinen 
              Bezug hatten. Deshalb wird vielfach vom Mord an den europäischen 
              Juden gesprochen. Vor 1979 waren die verhältnismäßig 
              prägnanten Begriffe Judenverfolgung und Judenvernichtung üblich. 
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