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Tag der Arbeit
gesendet am 1. Mai 2025 von Uwe Schütz
 

 

 

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Was sagt wikipedia über den 1. Mai?

Der 1. Mai wird als „Tag der Arbeit“, als „Tag der Arbeiterbewegung“, als „Internationaler Kampftag der Arbeiterklasse“ oder auch als „Maifeiertag“ bezeichnet.

Seine Geschichte beginnt am 01.05.1856 mit einer Massendemonstration im australischen Bundesstaat Victoria, auf der man die Einführung des Acht-Stunden-Arbeitstags fordert. Sie ist Vorbild für den bekannteren Generalstreik genau 30 Jahre später, am 01.05.1886 in Nordamerika, zu dem die Arbeiterbewegung aufgerufen hatte.

In Deutschland scheitert kurz nach dem 1. Weltkrieg der Versuch der Linken und der Liberalen, den 1. Mai zum Feiertag zu machen. Erst durch die Nationalsozialisten wird er 1933 zum gesetzlichen Feiertag.

Nach dem 2. Weltkrieg bestätigt der Alliierte Kontrollrat den 1. Mai als Feiertag. Kundgebungen dürfen jedoch nur eingeschränkt durchgeführt werden. In der DDR und weiteren sozialistischen Ländern wird der 1. Mai als „Internationaler Kampf- und Feiertag der Werktätigen für Frieden und Sozialismus“ mit aufwändigen Maiparaden begangen.

In der Bundesrepublik ist der 1. Mai nach den Feiertagsgesetzen der Länder als Tag der Arbeitsruhe gesetzlich geschützt. In Nordrhein-Westfalen heißt er sperrig „Tag des Bekenntnisses zu Freiheit und Frieden, sozialer Gerechtigkeit, Völkerversöhnung und Menschenwürde“. In Bayern heißt er schlicht „Tag der Arbeit“. Neben den politischen, organisierten Demonstrationen kommt es am 1. Mai immer wieder zu Ausschreitungen, vor allem in Berlin-Kreuzberg.

Auch in vielen anderen Staaten ist der 1. Mai gesetzlicher Feiertag. Ausnahmen bilden z.B. Dänemark, die USA, Kanada, das Vereinigtes Königreich, Irland, Australien und Neuseeland. In den USA und in Kanada wird der „Labor Day“ am 1. Montag im September gefeiert, das Vereinigte Königreich und Irland am 1. Montag im Mai.

 

 

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Wie steht es in Deutschland um die Arbeit?

Grafik "Tag der Arbeit, 1. Mai"
Grafik aus dem Blog einer engagierten Grundschullehrerin, die ihre Unterrichtsmaterialien zum freien Download zur Verfügung stellt
© Ideenreise-Blog https://ideenreise-blog.de

Politiker sprechen heute immer noch gerne von Fachkräftemangel. Auf der anderen Seite verlagern immer mehr Großunternehmen Produktion ins Ausland und kündigen Personalabbau an. Wer davon betroffen ist und finanzielle Verpflichtungen eingegangen ist - z.B. ein Haus gebaut hat, gerät da schnell in eine existenzielle Notlage.

Unternehmen und Gewerkschaften streiten aber eher über die stark zunehmenden Krankheitstage in Deutschland. Dabei liegt der Krankenstand in Behörden und Ministerien noch deutlich über dem Bundesdurchschnitt. Und Gewerkschaften sprechen gerne von „Beschäftigung“ und „Beschäftigten“. Es geht aber bei der Arbeit nicht darum, keine Langeweile zu haben, sondern eine Wertschöpfung zu verrichten, die ihren Lohn bzw. ihr Gehalt wert ist.

Was ist los mit dem Volk der „Dichter und Denker“?, fragt die ARD-Dokumentation „Versetzungsgefährdet - Deutschland in der Bildungskrise“. Deutschland habe kaum Bodenschätze. Unser Kapital heiße Bildung. Damit habe es unser kleines Land zu einer der größten und wichtigsten Volkswirtschaften der Welt gebracht und fragt: Drohen wir dieses Kapital jetzt zu verspielen? Die Ergebnisse der Pisa-Studie mahnen: Etwa ein Viertel unserer Schüler erfülle nicht einmal die Mindeststandards in Lesen, Schreiben, Rechnen und Naturwissenschaften. Im internationalen Vergleich sei Deutschland abgehängt. Laptops, Tablets und digitale Schulbüchern hätten nicht die Wende gebracht.

Bernd Siggelkow, Gründer und Leiter des christlichen Kinder- und Jugendhilfswerks „Die Arche“, bezeichnet den Zustand des deutschen Bildungssystems als „extrem marode“. Besonders alarmierend sei, dass jährlich rund 60.000 Jugendliche die Schule ohne Abschluss verließen. Neben Lehrkräften brauche es vor allem Vertrauenspersonen, die den Kindern Unterstützung und Orientierung böten.

Durch Deutschland müsse „ein Ruck gehen“, sagte 1997 der damalige Bundespräsident Roman Herzog nach einer Asienreise. Dort herrsche eine unglaubliche Dynamik. Bei uns würden dagegen „Krisenszenarien gepflegt“ und Deutschland drohe zurückzufallen. Wer Initiative zeige, wer neue Wege gehen wolle, drohe „unter einem Wust von wohlmeinenden Vorschriften zu ersticken“. Bildung müsse „das Megathema unserer Gesellschaft“ werden, so der Bundespräsident, und die Ausbildungsinhalte gehörten auf den Prüfstand. „Wir müssen unserer Jugend zu mehr Selbstständigkeit, zu mehr Bindungsfähigkeit, zu mehr Unternehmensgeist und mehr Verantwortungsbereitschaft Mut machen“, so Roman Herzog.

Sechs Jahre später schaffte die rot-grüne Bundesregierung mit der „Agenda 2010“ dazu einen Anfang, und Deutschland wurde international wieder wettbewerbsfähig. Danach sahen sich unsere Bundesregierungen nur noch im Krisenmodus: „Finanzkrise“, „Flüchtlingskrise“, „Ukraine-Krise“, „Corona-Krise“ und dazwischen die „Klimakrise“. Man nahm immer mehr Geld in die Hand, nur um irgendwelche Löcher zu stopfen, damit das Schiff nicht untergeht. Doch Segler wissen: Nicht wie der Wind weht, sondern wie man die Segel setzt, darauf kommt es an.

 

 

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Wenn Arbeit ein lästiges Übel ist

Arbeit ist für viele ein lästiges Übel. Mit wenig Mühe möchte man sein Geld verdienen. Diese Leute erkennt man daran, dass sie auf die Mittagspause, auf den Feierabend, auf das Wochenende und auf den Urlaub warten.

Für die anderen ist der Beruf auch Berufung. Sie haben eine Aufgabe, in der sie ihre Begabungen und Fähigkeiten einbringen und entfalten. Sie versuchen auch das, was schief gelaufen ist, mit Mehrarbeit zu kompensieren - auch ohne dass sie angeordnet wird. Deshalb funktioniert in unserem Land immer noch so viel. Gute Arbeit - egal ob es Bildung, Entwicklung, Produktion, Verkauf, Service, Dienstleistung oder Pflege ist - ist immer ein Beitrag zum Allgemeinwohl. Gott hat uns mit Begabungen ausgestattet, damit wir in seiner Schöpfung Neues schaffen können und Geschaffenes bewahren und pflegen können. Wenn wir unsere Arbeit in diesem Licht sehen, bekommt sie einen höheren Wert. Und wir können Gott danken für unsere Arbeit und die der anderen.

 

 

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Was sagt die Bibel über Arbeit?

Als Gott den Menschen geschaffen hatte, nahm Gott den Menschen „und setzte ihn in den Garten Eden, dass er ihn bebaute und bewahrte“, heißt es im ersten Buch der Bibel (1.Mose 2,15). Aber so richtig zur Last wurde die Arbeit erst, als der Mensch wegen Ungehorsams aus dem Paradies vertrieben wurde. Erst von da an war vor dem Essen Mühsal und Schweiß angesagt.

Wenn in Zeiten hoher Arbeitslosigkeit gefordert wird, ein „Recht auf Arbeit“ ins Grundgesetz aufzunehmen, muss ich an diese Geschichte denken. Arbeit war nach der Vertreibung aus dem Paradies ein Fluch.

„Bete und arbeite“, lehrte dann Benedikt. Ein gutes Verhältnis zu Gott ist meines Erachtens gut für das Verhältnis zum Chef und für das Arbeitsergebnis - und eine gute Voraussetzung, die Balance zwischen Arbeit und Freizeit, zwischen Beruf und Familie zu finden.

 


Autor: Uwe Schütz
Sprecher: Heiko Müller

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