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       Seit ich Kind bin, besteht das Leben aus Erwartungen der Anderen. 
        In der Schule wird erwartet, dass ich aufpasse. Beim Vorstellungsgespräch 
        muss ich in Anzug und Krawatte erscheinen. Auch wenn ich der Einzige im 
        Raum bin, der so aufgetakelt ist, und mich gar nicht wohlfühle. Es 
        wird erwartet. Zur Arbeit soll ich pünktlich sein, auch wenn ich 
        noch nicht ausgeschlafen bin, und ich soll zum Essen wieder zu Hause sein, 
        auch wenn ich noch so viel Arbeit habe. 
        Wie soll ich nur allen Leuten gerecht werden? - Bin ich Jesus? 
        Nein. Noch nicht einmal der hat das damals gemacht. Es gibt eine ganze 
        Menge frommer Leute damals um ihn herum, die erwarten, dass er sich zu 
        ihnen gesellt und die Anderen einfach ignoriert, die das jetzt nicht so 
        eng sehen mit den Geboten und Gesetzen. 
        Aber ganz im Gegenteil. Er feiert gerade mit diesen Leuten und kümmert 
        sich um sie. Die Frommen sind entsetzt: Das haben sie nicht erwartet ! 
      "Nun ist der Sohn 
        des Menschen gekommen," 
      sagt Jesus damals selbst über sich,  
      "isst und trinkt 
        wie jeder andere Mensch, und ihr beschimpft ihn:  
        Er ist ein Fresser und Säufer.  
        Verbrecher und anderes Gesindel sind seine Freunde!' 
        nach Übersetzung "Hoffnung für 
        alle" 
      Steht in Lukas 7, Vers 34 
      Was nehme ich davon mit für mich ? 
        Alle Erwartungen kann ich sowieso nicht erfüllen. Aber ich kann auf 
        die Leute zugehen. Gerade dann, wenn sie das nicht erwarten. 
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