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Bibelflash
Nebukadnezar
gesendet am 05.12.2004 von Andreas Lassner
 

"Ich bin der Größte!" Das ist meine Devise. Mein Vater Nabopolassar wollte schon immer der Größte sein - aber an meine Größe und meinen Ruhm kam er nie heran. Er hat die Assyrer zur Strecke gebracht und unser schönes und großartiges Babylonisches Reich gegründet.

Wäre ich in einem kleinen gallischen Dorf geboren, würde ich sicher "Hau-drauf-wie-nix" heißen. So hab ich dann auch eine ganze Reihe von Völkern erobert - auch die eingebildeten und sturen Judäer. Die Angst lief mir voraus. Der gesamte östliche Mittelmeerraum zitterte vor mir. Die erste Hälfte des 6.Jhd. vor Christi Geburt war mein halbes Jahrhundert.

Ich hatte keine Angst - vor niemandem - bis mich dieser Gott der Hebräer das Fürchten lehrte. Er kann Träume deuten. Unglaublich, was ich da über die Zukunft erfahren habe - das wird auch noch im Jahr 2005 aktuell sein.

Und mit seinen Leuten hab ich Verrücktes erlebt. Als ich mich wie einen Gott feiern ließ, da trauten die sich, meine Statue nicht anzubeten. Bei der anschließenden Verbrennungsaktion sind zwar meine Diener, aber nicht diese unbeugsamen Hebräer verbrannt. Sie marschierten aus dem Ofen, wie aus einem kühlen Teehaus.
Wären die Israeliten ihrem Gott nicht untreu geworden, dann hätte ich ihr Mini-Land wohl nie einnehmen können. Früher dachte ich anders. Ich dachte, unsere Götter Marduk und Ischtar, Nebo und Adad seien die stärksten Götter. Aber dieser geheimnisvolle unsichtbare Gott Israels - der hat's in sich. Eine Zeitlang ließ er mich wahnsinnig werden, weil ich zu arrogant war.

Inzwischen habe ich aber gelernt, dass man mit diesem Gott nicht spaßen kann.
So verbleibe ich "by the Rivers of Babylon"

Euer Nebukadnezar