zur AREF-Startseite

Guter Rat

Stress vermeiden: Morgen- und Abendmensch unter einem Dach

 

Die Entstehung von Stress in Partnerschaften hat ihren Ursprung oft in unterschiedlichen Gewohnheiten, an die sich der andere einfach nicht gewöhnen will - und dann steht der Stress vor der Tür.

Ein Aspekt, der häufig beim Versuch der Stressbewältigung übersehen wird, sind die verschiedenen Tagesleistungskurven. Hier ein paar Anregungen für besseres Zusammenleben und gegen Stress.

 

Der Erwartungs-Stress

Jeder Partner hat an den anderen Erwartungen - und diese Erwartungen sorgen für Stress zu Hause. Aber weil sie meist nicht ausgesprochen werden (ja, manchmal dem Erwartenden selbst nicht ganz bewusst sind), kann der Partner sie nicht kennen und nicht erfüllen. Außerdem erwartet einer möglicherweise etwas, was der andere nicht einmal erfüllen könnte, wenn er es wollte - auch das bringt Stress. Etwa dass einer mitten in seinem persönlichen Tagestief aufmerksam und munter ist. Der Morgenmensch möchte beim Frühstück schon anregende Diskussionen führen. Der Abendmensch geht nie vor den Spätnachrichten ins Bett und erwartet danach noch heißen Sex. Solche Differenzen sorgen zwangsläufig für Stress.

 

Unterschiede anerkennen - Stress abbauen

Liebe macht nicht blind, sondern sieht genau hin: Was kann der Geliebte besonders gut, wann hat er seine Stärken? Blindheit gibt es eher bei der Eigenliebe: Die meisten Menschen halten sich selbst für emotional stabil und ihren Partner für extrem launisch. Aber fragen Sie mal, was Ihr Partner in dieser Hinsicht über Sie denkt!
simplify-Rat gegen Stress: Zeichnen Sie Ihre gefühlte Tageskurve auf und bitten Sie Ihren Partner, das auch zu tun. Legen Sie beide Kurven nebeneinander und finden Sie Ihre gemeinsamen "Hochs". Wählen Sie für wichtige gemeinsame Aktionen (von Sex bis Kofferpacken für die Reise) Tagesabschnitte, zu denen beide topfit sind. Führen Sie auch wichtige Gespräche zu diesen Zeiten. Das ist besonders schwierig in Krisen, wenn Sie die ersten Symptome bei Stress spüren. Was haben Sie von Kommunikationsversuchen, bei denen der andere mitten in seinem "Tiefdruckgebiet" steht und Sie vor lauter "Eigennebel" nicht einmal sehen kann?

 

Unterschiede ausleben - das hilft gegen Stress

Der normale Alltag legt den meisten Menschen ein eisernes Zeitkorsett an: Kinder um 8 zur Schule, Verkehrsstaus, unflexibler Arbeitsbeginn, Termindruck im Job.
simplify-Rat gegen Stress: Planen Sie Wochenenden und Ferien als Freiraum von diesem Korsett, so vermeiden Sie unnötigen Stress. Vereinbaren Sie, dass der eine am Samstag, der andere am Sonntag seinen Rhythmus ausleben darf. Da kann der eine früh ins Bett, der andere lange ausschlafen. Das erfordert Opfer: die klassische Samstags-Sex-Nacht oder das legendäre gemeinsame Sonntagsfrühstück bleiben da eventuell auf der Strecke. Ersetzen Sie alte Rituale durch neue: Kinder im Kino oder bei Oma, Eltern im Bett; Sonntagsausflug nur mit Papa; Kerzenschein-Dinner statt "petit dejeuner avec croissants". Entwicklen Sie Ideen als Entspannungsübung und Anti-Stress-Tool. Besprechen Sie den Tagesablauf immer mit Uhrzeiten. Sonst hegt jeder Erwartungen, die seinem Rhythmus entsprechen: Der Abendmensch glaubt, ein "Ausflug" beginne gegen 11 Uhr, der Morgenmensch geht von einem Aufbruch um 7 Uhr aus.

 

Unterschiede lieben lernen und Stress bewältigen

Sehen Sie unterschiedliche zeitliche Orientierungen nicht nur als Problem und als Stress-Faktor, sondern nutzen Sie sie aus: Der eine macht das Frühstück, der andere das Abendessen. Der eine sorgt morgens dafür, dass die Kinder in die Schule kommen, der andere bringt abends die Kinder ins Bett.
simplify-Rat gegen Stress: Ärgern Sie sich nicht, dass der andere noch oder schon im Bett ist. Lernen Sie "die Stunde für mich" zu genießen, wenn Sie die Wohnung oder die Kinder für sich haben. Vermeiden Sie einseitige Zugeständnisse, denn sie führen nicht zu neuem Stress. Wenn Sie Ihren Partner ausschlafen lassen, haben Sie etwas bei ihm gut - und das dürfen Sie auch einfordern.

 

Unterschiede ausgleichen und Stress vermeiden

Erst wenn Sie Ihre unterschiedlichen Zeitgewohnheiten nicht mehr zu Stress führen, sondern zu Ihren jeweiligen Eigenschaften zählen, können Sie auf den nächsten Schritt zusteuern - und die angeblich unveränderbaren Marotten ändern und damit Stress abbauen.
simplify-Rat gegen Stress: Verbessern Sie mithilfe des Partners Ihre Fitness in Ihren typischen Tief-Phasen. Ein Konzept zur Stressbewältigung: Abendmensch verschafft Morgenmensch vor dem abendlichen Ausgang die Möglichkeit zum Ausruhen (Vorabendnickerchen). Oder: Abendmensch stellt seinen Wecker eine Zeit lang deutlich früher als notwendig und beginnt seinen Tag extra ruhig, mit Morgenmeditation, Gymnastik, langem Duschen und Zeitunglesen.