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Guter Rat

Mentaltraining mit Geh-Beten

 

Spazierengehen ist eine bewährte Fitnessquelle für Körper und Geist. Und das Gebet ist das älteste Mentaltraining, eine uralte, wunderbare Fähigkeit der menschlichen Seele. Warum also nicht beides kombinieren, um mentale Stärke zu gewinnen?

Der amerikanische Meditationslehrer Linus Mundy hat ein Buch über "Prayer Walking" geschrieben, und die Übersetzerin Christiane Heinen hat daraus das schöne Wortspiel "Geh-Bet" gemacht. Nutzen Sie das "Geh-Bet" zur Selbstmotivation, als Mentaltraining, um neue mentale Stärke zu gewinnen: Für den Beruf genauso wie für das Private. Die Grundidee ist uralt und findet sich bei den Prozessionen der katholischen Kirche, dem Leichenzug bei einer Beerdigung, den Wandelgängen in den Klöstern oder dem feierlichen Einzug bei einer Hochzeit wieder. Lassen Sie sich mit den nachfolgenden Tipps zu einem neuen Erlebnis und zu einem besonderen Mentaltraining ermuntern!

 

1. Gewinnen Sie Abstand

Sie brauchen Distanz von Telefon, Schreibtisch und den vielen tausend anderen Dingen, die sich während des Tages zwischen Sie und Ihre Seele schieben. Sie müssen kleine Fluchten schaffen, um neue mentale Stärke aufbauen zu können. Suchen Sie sich in der Nähe Ihrer Wohnung und Ihres Arbeitsplatzes einen Zufluchtsort im Freien, an den Sie sich in Belastungssituationen zurückziehen - auch wenn es nur für kurze Zeit ist. Entwickeln Sie Ihre eigene Form des Geh-Bets. Es gibt kein "falsch" oder "richtig".

 

2. Werden Sie offen

Wenn Sie den Boden draußen betreten und die Weite um sich herum spüren, weiten Sie sich unweigerlich auch selbst. Geben Sie alles, was Sie in Ihrem Inneren belastet, nach draußen ab: Schuldgefühle, Vorwürfe, Zorn, Angst. Mundys Merksatz dafür: Beruhigen Sie als Motivation und Selbstmotivation das Bedrängte in sich, aber bedrängen Sie auch das, was sich in Ihnen allzu ruhig festgesetzt hat. Atmen Sie bewusst. Stellen Sie sich vor, wie Sie mit der Atemluft das Gute einatmen und mit der verbrauchten Luft das Schlechte ausatmen.

 

3. Kommen Sie in Einklang

Das Mentaltraining fördert den Einklang mit sich selbst und der Natur. Das gelingt am besten, wenn Sie Ihre Schritte und Ihren Atem aufeinander abstimmen: Zählen Sie, wie viele Schritte Sie während des Ein- und Ausatmens gehen, und behalten Sie den Rhythmus bei, wenn Sie ihn einmal gefunden haben. Nach kurzer Zeit geht das ganz von selbst.

 

4. Schmecken Sie die Zeit

Freuen Sie sich, dass Ihnen diese Minuten, während denen Sie frei gehen und atmen, niemand jemals wieder wegnehmen kann.

 

5. Er-innern Sie sich

Gehen ist ein Ur-Vorgang, den Sie schon sehr lange beherrschen. Lassen Sie sich durch Ihre Schritte in Ihre Erinnerungen fallen, die guten wie die schlechten. Nehmen Sie Ihr vollständiges Ich mit. Was auch immer Sie in Ihrem Leben erfahren haben, begleitet Sie auf Ihrem Weg. Sehen Sie jeden Schritt, den Sie tun, als natürlichen Akt der Dankbarkeit dafür an, dass Sie da sind. Ein stiller Spaziergang beruhigt immer.

 

6. Denken Sie Neues

Während des Gehens nehmen Sie frische Luft auf. Sie sehen jedes Mal etwas Neues, auch wenn Sie den Weg schon 100-mal gegangen sind. Jeder Schritt, den Sie tun, geht nach vorne. Das Geh-Beten ist ein Erfolgstraining, das Sie nach vorne bringt. Stets liegt vor Ihnen die Zukunft, auch auf dem Weg zurück nach Hause. Treffen Sie während des Gehens eine Entscheidung für irgendeine positive Veränderung, und sei sie noch so klein.

 

7. Erfolgstraining: Wiederholen Sie das Geh-Bet

Mentaltraining durch Wiederholung: Regelmäßige Übungen sind immer erfolgreich und wirksam. Machen Sie bewusstes Geh-Beten zu Ihrer täglichen Gewohnheit, bauen Sie es als Motivation und Selbstmotivation für jeden Tag in Ihre Abläufe ein und gestalten Sie darüber hinaus jedes Gehen zu einem Geh-Bet.