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Das Kalenderblatt

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KW 31 / 2018

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2017: Rohingya frlüchten aus Myanmar 

Islamophobie?

Vor 75 Jahren: Birma erklärt seine Unabhängigkeit von Großbritanien

04.01.1948: Großbritanien entlässt Birma in die Unabhängigkeit. Der britische Gouverneur Hubert Elvin Rance (links im Bild) und Birmas erster Präsident Sao Shwe Thaik
04.01.1948: Großbritanien entlässt Birma in die Unabhängigkeit. Der britische Gouverneur Hubert Elvin Rance (links im Bild) und Birmas erster Präsident Sao Shwe Thaik Foto: wikipedia.org / Government of Burma
02.09.2017: Die ARD berichtet in der 20-Uhr-Ausgabe der Tagesschau von "Rohingya", die aus Myanmar über die Grenze ins benachbarte nach Bangladesch flüchten
02.09.2017: Die ARD berichtet in der 20-Uhr-Ausgabe der Tagesschau von "Rohingya", die über die Grenze ins benachbarte Bangladesch flüchten. Foto: AREF-Screenshot

01.08.1943: Das von Japan besetzte Birma proklamiert seine staatliche Unabhängigkeit von Großbritannien. Birmas Armee kämpft im 2. Weltkrieg zunächst auf der Seite Japans, das ihnen die Unabhängigkeit versprochen hat. Doch bald wechselt sie die Seite und kämpft als antifaschistische Guerillaorganisation an der Seite Großbritanniens.

Drei Jahre nach dem Krieg wird Birma in die Unabhängigkeit entlassen (04.01.1948, rechts im Bild). Staatsziel ist ein buddhistischer Sozialismus, aber 63 Jahre lang steht das Land de facto unter einer Militärherrschaft. Erst 2011 wählt Myanmar, wie sich Birma seit 1989 nennt, seinen ersten zivilen Präsidenten.

* * *

In das Licht der Weltöffentlichkeit rückte Myanmar ab August 2017, als alle Nachrichtenkanäle von der Verfolgung und Vertreibung der „Rohingya“-Minderheit berichteten. Erschütternde Bilder von Familien, die über die Grenze nach Bangladesch geflüchtet sind und bei strömendem Regen unter primitiven Plastikplanen Schutz suchen, sind mir im Gedächtnis.

Von den Vereinten Nationen wurden sie als die „am stärksten verfolgte Minderheit der Welt“ eingestuft, aber ich hatte erst 2015 von ihnen gehört. Das ist aber, wie ich schnell herausfand, nicht verwunderlich: Auch kein Völkerkundler weiß, woher die „Rohingya“ kamen. Erst 2012 fingen radikale „Rohingya-Aktivisten“ an, Muslime zu drängen, sich selbst als „Rohingya“ zu bezeichnen.

Nun fordern sie ein eigenes Gebiet, denn unter einer buddhistischen Regierung wollen sie nicht leben. Kein Wunder, dass die Sorge um eine Islamisierung des Landes wächst - nicht nur in Myanmar, sondern auch bei den buddhistischen Nachbarn.

In der Berichterstattung über Übergriffe sind die Schuldigen meist schnell gefunden, und Muslime sind immer nur die Opfer. In großen Worten werden immer wieder die Menschenrechte angemahnt. Spiegel-online attestierte Myanmar sogar eine „Islamophobie“, also eine psychische Störung (Artikel „Hassprediger im Mönchsgewand“).

Selten oder nie ist davon die Rede, dass die islamische Welt 1990 ihre eigene Erklärung der Menschenrechte verabschiedet hat. Sie klingt sehr ähnlich wie die „Allgemeine …“ von 1948, kennt aber keine Gleichberechtigung von Männern und Frauen und kein Recht auf freie Wahl der Religion oder des Ehepartners. Die anderen Menschenrechte gelten unter Vorbehalt, denn in der islamischen Welt steht über allem die Scharia.

Uwe Schütz

mehr bei uns aus der Zeit: mehr bei uns über die islamischen Welt:  
1942 : 1. atomare Kettenreaktion
1943 : Tod von Erfinder Nikola Tesla
1943 : Hinrichtung von Geschwister Scholl
1943 : Aufstand im Warschauer Ghetto
1943 : Feuersturm auf Hamburg
1943 : Unabhängigkeitserklärung von Birma
1943 : Uraufführung "Das Leben des Galilei"
1944 : D-Day - Die große Invasion
711 : Araber erobern Spanien
1920 : Ende des Osmanischen Reichs
1924 : Türkische Nationalversammlung schafft Kalifat ab
1945 : Gründung der arabischen Liga
1959 : Gründung der palästinensischen Fatah
1979 : Beginn der islamischen Revolution im Iran
1987 : Gründung der Hamas und beginn der 1. Intifada
2001 : Shelter-Now-Mitarbeiter in Gefangenschaft der Taliban
2005 : Dänische Tageszeitung veröffentlicht Mohammed-Karikaturen