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Das Kalenderblatt

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KW 8 / 2013

Eine Kalenderwoche weiter

 

Widerstanden

Vor 70 Jahren: Hinrichtung von Geschwister Scholl, Mitglieder der Weißen Rose

Die drei am 22.02.1943 in München hingerichteten Mitglieder des studentischen Widerstands "Weiße Rose", von links: Hans Scholl, Sophie Scholl und Christoph Probst, Mitglieder des studentischen Widerstands "Weiße Rose", im Sommer 1942
Die drei am 22.02.1943 in München hingerichteten Mitglieder des studentischen Widerstands "Weiße Rose", von links: Hans Scholl, Sophie Scholl und Christoph Probst, Mitglieder des studentischen Widerstands "Weiße Rose", im Sommer 1942 mehr bei uns über die drei Hingerichteten
Vor dem Eingang der Ludwig-Maximilians-Universität in München (LMU) erinnern . Gedenksteine im Boden an die letzte Flugblatt-Aktion von Hans Scholl, Sophie Scholl und Christoph Probst ximilians-Universität, München.

22.02.1943: Im Gestapo-Gefängnis in München nehmen Robert und Magdalena Scholl Abschied von ihren Kindern Hans (24) und Sophie (21).

Wegen ihres Flugblatts "Weiße Rose" in der Münchener Uni wurden sie vier Tage zuvor verhaftet. (- am 18.02.1943, dem Tag, an dem Josef Goebbels im Berliner Sportpalast die Frage stellte "Wollt ihr den totalen Krieg?")

Jetzt sind sie wegen Hochverrats zum Tode verurteilt. Sophies einzige Sorge ist, ob die Mutter den Tod gleich zweier Kinder verkraftet. Doch alle sind sehr gefasst.

Die Mutter sagt: „“Gelt, Sophie: Jesus."
Ernst und sicher antwortet Sophie: „“Ja, aber du auch!"
und geht - frei, furchtlos, gelassen und mit einem Lächeln im Gesicht.

In einem ihrer Flugblätter stehen Sätze wie: „Jedes Wort, das aus Hitlers Mund kommt, ist Lüge. ... Wenn er den Namen des Allmächtigen nennt, meint er die Macht des Bösen ... Wer heute noch an der realen Existenz der dämonischen Mächte zweifelt, hat den metaphysischen Hintergrund dieses Krieges bei weitem nicht begriffen ... Gibt es Dich, der Du ein Christ bist? Hat Dir nicht Gott selbst die Kraft und den Mut gegeben zu kämpfen?“
Aus 4. Flugblatt von „“Weiße Rose"

Kurz vor ihrer Hinrichtung dürfen sich Sophie Scholl, Hans Scholl und ihr Freund Christoph Probst noch kurz treffen. „Ich wusste nicht, dass Sterben so leicht sein kann.“ sagt Christoph und dann: „In wenigen Minuten sehen wir uns in der Ewigkeit wieder.“

* * *

Der Scharfrichter sagte danach, so habe er noch nie jemanden sterben sehen.
Wofür wir zu sterben bereit sind, dafür leben wir.

Autor: Uwe Schütz
Sprecher: Heiko Müller
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Quelle: Den Abschied von den Eltern, die letzte Stunde vor der Hinrichtung hat Inge Aicher-Scholl, die Schwester von Hans und Sophie Scholl, beschrieben. ("Die Weiße Rose", Fischer- Taschenbuch 11802, erweiterte Neuausgabe, Frankfurt 1993, S. 63. 63f.

mehr bei uns aus der Zeit: mehr bei uns:  
1942 : Nazis beschließen den Holocaust
1942 : Tod des Schriftsteller Stefan Zweig
1942 : 1. atomare Kettenreaktion
1943 : Tod des Erfinders Nikola Tesla
1943 : Hinrichtung von Geschwister Scholl
1943 : Aufstand im Warschauer Ghetto
1943 : Feuersturm auf Hamburg

über Geschwister Scholl und die Weiße Rose
Widerstand im 3.Reich: Bekennende Kirche ; Attentat v. 20. Juli 1944

10 Millionen Deutsche auf der Flucht
Vorgeschichte : Wie kam Hitler an die Macht ?

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