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Das Kalenderblatt

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KW 6 / 2011

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US-Bürgerkrieg - Südstaaten 

Humanitäre Intervention?

Vor 150 Jahren: Der Austritt von 9 US-Bundesstaaten führt zum Bürgerkrieg

Karte der Konföderierten Staaten von Amerika:, 1861

Die Konföderierten Staaten von Amerika: South Carolina (20.12.1860), Mississippi (9. Januar 1861), Florida (10.01.1861), Alabama (11.01.1861), Georgia (19.01.1861), Louisiana (26.01.1861), Texas (01.02.1861), Virginia (17.04.1861), Arkansas (06.05.1861), North Carolina (16.05.1861), Tennessee (08.06.1861)
( ): Austrittsdatum aus den USA Grafik: wikipedia.de public domain

04.02.1861: Sechs US-Bundesstaaten schließen sich zu den "Konföderierten Staaten von Amerika" zusammen und erklären ihren Austritt aus den USA. Zwei Monate später treten drei weitere Staaten dieser Konföderation bei. US-Präsident Abraham Lincoln erkennt die Abspaltung der neun Südstaaten jedoch nicht an und schickt Truppen in den Süden.

Der Konflikt eskaliert zum grausamen Bürgerkrieg, in dem mehr US-Amerikaner sterben als in jedem anderen Krieg in der US-Geschichte. Obwohl der Krieg für die Südstaaten nicht zu gewinnen ist, kapitulieren sie erst nach vier Jahren und werden wieder in die USA eingegliedert.

Statue von Abraham Lincoln, dem 16. Präsidenten der USA, im Lincoln Memorial in Washington D.C
Statue von Abraham Lincoln, dem 16. Präsidenten der USA, im Lincoln Memorial in Washington D.C Foto: Uwe Schütz

* * *

Bisher habe ich geglaubt, die USA wären nach der Wahl von Abraham Lincoln zum Präsidenten an der Skavereifrage auseinander gebrochen. Aber Lincoln wollte vor allem die USA zu einem zentral regierten Staat machen. Die Abschaffung der Sklaverei war nicht einmal sein Wahlkampfthema.

Und während des Bürgerkriegs erklärte Lincoln nur alle Sklaven in den abtrünnigen Südstaaten für frei, nicht aber die Sklaven in den Nordstaaten. Trotzdem bekam der Krieg der Nordstaaten damit so etwas wie eine "moralische Rechtfertigung". Und sie machte es Großbritannien und Frankreich unmöglich, zu Gunsten des Südens in den Krieg einzugreifen. Die sogenannte "Emanzipationserklärung" war also ein taktisches Kriegsmanöver.

Die Taktik, Krieg als moralische Verpflichtung darzustellen, ist also nicht neu. Wenn heute deutsche Soldaten in Auslandseinsätze geschickt werden, sprechen wir gerne von "humanitären Interventionen". Und die jüngsten Kriege zeigen leider, dass wir trotz und wegen der deutschen Geschichte eine leicht verführbare Nation sind.

Uwe Schütz

mehr bei uns über damalige US-Geschichte:  
1776 : Unabhängigkeitserklärung der USA
1852 : Buch gegen Sklaverei ein Bestseller
1861 : Austritt von 9 Bundesstaaten führt zum Bürgerkrieg
1863 : Lincolns Emanzipationserklärung
1876 : Alexander G. Bell lässt sich Telefon patentieren
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