zur AREF-Startseite
Das Kalenderblatt

Eine Kalenderwoche zurück

KW 5 / 2021

Eine Kalenderwoche weiter

Der Charlie-Chaplin Film "Moderne Zeiten" kommt in die Kinos, 1936 

Moderne Zeiten

Vor 85 Jahren: Der Charlie-Chaplin Film „Moderne Zeiten“ kommt in die Kinos

Charlie arbeitet am Fließband und muss Schrauben anziehen. Es ist immer dieselbe Handbewegung,
Charlie arbeitet am Fließband und muss Schrauben anziehen, also immer dieselbe Handbewegung machen. Open-Air-Vorführung mit Live-Musik des Sinfonieorchesters Wuppertal am 12. Juli 2013 auf dem Laurentiusplatz in Wuppertal. Foto: wikipedia

05.02.1936: In New York feiert der Charlie-Chaplin-Film „Moderne Zeiten“ (Modern Times) Weltpremiere. Er erzählt die Geschichte von Charlie, dem Vagabunden (Tramp), der mit den modernen Zeiten nicht zurecht kommt.

Unter dem Eindruck der Weltwirtschaftskrise übt Charlie Chaplin in seinem Film Kritik an der Industrieproduktion, wo die Arbeitsabläufe von Maschinen bestimmt und Menschen zu Marionetten werden. Die Arbeiter in der Fabrik stumpfen ab. Lediglich die Hauptfiguren Charlie und das Mädchen wahren Sensibilität und Menschlichkeit.

* * *

Es ist für heutige Verhältnisse ein „leiser Film, der mit einfachen Mitteln sein Ziel erreichte und die Gemüter der Industriemanager und Politiker erregte. In einigen Ländern, so auch in Deutschland, wird der Film wegen angeblich kommunistischer Tendenzen verboten.

Charlie, der Vagabund, gerät im doppelten Sinn in das Räderwerk der industriellen Produktion.

„Moderne Zeiten“ kam wie die Stummfilme vorher mit Untertiteln und ohne gesprochene Dialoge aus, Ton wurde nur zu dramaturgischen Zwecken eingesetzt. Charlie Chaplin zeigte mit dem Film nicht nur soziale Missstände auf, sondern protestierte mit „Moderne Zeiten“ auch gegen den Sprechfilm.

„Der Sprechfilm birgt eine große Gefahr in sich“, schrieb Chaplin schon 1929 (in einem Beitrag für die Zeitschrift „Mein Film“). „Er könnte imstande sein, die älteste Kunst der Welt, die Pantomime, zu zerstören.“ Sie bilde die Grundlage der Filmkunst. Die so genannte Sprechfilmkunst wolle „die unerhörte Schönheit des Schweigens zerstören“. Aber der Tonfilm siegte, und es begannen die „modernen Zeiten“ des Kinos.

Uwe Schütz

Charlie, der Vagabund, gerät im doppelten Sinn in das Räderwerk der industriellen Produktion. Foto: AREF-Screen-Shot von "Moderne Zeiten" (Modern Times 1936) von und mit Charlie Chaplin
mehr bei uns, was damals sonst noch geschah:

1933 : Hitler wird Reichskanzler
1931 : Einweihung des Empire State Buildings
1936 : "Moderne Zeiten" startet in den Kinos
1937 : Zeppelin-Katastrophe in New York
1937 : Einweihung der Golden Gate Bridge

Die Radioversion anhören
Die Radioversion anhören
1:35 s, mp3, 64 kbit/s, 760 KB