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Das Kalenderblatt

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KW 6 / 2015

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Jalta-Konferenz 1945 

Welt-Ordnung

Vor 70 Jahren: Die Gipfelkonferenz von Jalta auf der Krim

Jalta-Konferenz 1945: Winston Churchill, Franklin D. Roosevelt und Josef Stalin
Gruppenfoto nach dem Abschluss der Jalta-Konferenz (4. - 11.02.1945): Die : Britischer Premier Winston Churchill, US-Präsident Franklin D. Roosevelt und Josef Stalin (von links) im Badeort Jalta auf der Halbinsel Krim, Schwarzes Meer. Foto: public domain bei wikipedia.de

04.02.1945: Die Regierungschefs der USA, Großbritanniens und der Sowjetunion treffen sich auf der Krim und verhandeln über die Beendigung des 2. Weltkriegs. Vor allem geht es um die Aufteilung Deutschlands und um die Strategie, Japan zu besiegen.

Zweieinhalb Wochen nach der Zusammenkunft, die als Jalta-Konferenz in die Geschichte eingeht, verkündet Roosevelt gegenüber dem US- Kongress (01.03.1945) euphorisch, das Tor zu einer Welt des Friedens aufgestoßen zu haben. Doch die Sowjets haben seit der Konferenz große Gebiete für sich eingenommen, und Churchill muss seinen US-amerikanischen Freunden in seiner berühmt gewordenen Rede (am 05.03.1946) berichten, in Europa habe sich vom Baltikum bis zur Adria ein „eiserner Vorhang“ gesenkt.

* * *

Völkerrechtlich waren und sind die Abmachungen von Jalta fragwürdig, doch politisch führten sie zur Teilung Europas in einen westlichen und einen östlichen Machtblock - und das mitten durch Deutschland.

Erst 1989 - nach vielen schmerzvollen Jahren - öffnete sich der „eiserne Vorhang“ wieder. US-Präsident Bush (sen.) beschwor damals „eine neue Weltordnung“, „eine Welt, in der die Völker die gemeinsame Verantwortung für Freiheit und Gerechtigkeit erkennen“ (11.09.1990). Doch was hat er damit gemeint?

Das Kräfteverhältnis zwischen Ost und West hat sich seitdem gewaltig verändert. Im August 2014 gab es wieder eine große Konferenz auf der Halbinsel Krim im Schwarzen Meer. Es ist fast egal, wer sich äußerte: Fast immer ist der russische Staatschef der Gescholtene.

1945 war es die fatalste Fehleinschätzung des Westens, sich mit Stalin zu verbünden. Fast die ganze Welt, außer den USA, bezahlte dafür. Heute würde es uns mitten in Europa nicht nur gut stehen, nicht mit Säbeln zu rasseln, sondern die russische Seele verstehen zu wollen und als „ehrlicher Makler“ auf Ausgleich bedacht zu sein - Es könnte sich sogar lohnen.

Autor: Uwe Schütz
Sprecher: Heiko Müller
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