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Hintergrund-Infos

Test und Einsatz der ersten Atombombe

1. Atombomben-Explosion auf dem Versuchsgelände in der Wüste von Los Alamos im US-Bundesstaat Newada

1945 - Atombombe auf Japan, anstatt auf Deutschland

Am 16. Juli 1945, explodierte um 5.29 Uhr auf einem Versuchsgelände im US-Bundesstaat New Mexico vor den Augen ihrer faszinierten Väter die erste Atombombe.

Für den Einsatz gegen Deutschland kam sie ein bißchen zu spät - zum Bedauern einiger Politiker, die wenig moralische Bedenken gehabt hätten, sie auf eine deutsche Großstadt abzuwerfen. Im Pentagon, dem US-Verteidigungsministerium, hatte man schon Ludwigshafen und Mannheim als mögliche Zielorte ausgewählt. Aber Deutschland hatte im Gegensatz zu Japan die bedingungslose Kapitulation schon zum 8. Mai 1945 unterschrieben (Quelle: "100 Jahre - Die Bilder des Jahrhunderts" von Guido Knopp, Econ-Verlag, S. 192)

US-Präsident Harry Truman erreichte die Nachricht vom erfolgreichen Atomtest auf der "Potsdamer Konferenz" der Siegermächte in Berlin. Er versuchte mit der Erfolgsmeldung seinen sowjetischen Verhandlungspartner Stalin zu beeindrucken.

Nun galt es für die USA, einen anderen adäquaten Einsatzort zu finden. Um die Wirkung der Bombe richtig einschätzen zu können, sollte sie gegen eine japanische Großstadt, also bewusst gegen die Zivilbevölkerung eingesetzt werden:

  • "Es sollte eine Stadt sein, die noch nicht durch Luftangriffe beschädigt wurde. Tokio kam deshalb nicht in Frage. US-Bomber hatten Tokio bereits im März 1945 mit Brandbomben angegriffen und 86.000 Menschen getötet.
  • Die Stadt sollte so groß sein, dass sich die ganze Zerstörungszone innerhalb der Stadt befindet.

So rechtfertigte der militärische Leiter des Atombomben-Projekts, General Leslie Groves sein Vorgehen.

 

US-Präsident Truman wusste zu diesem Zeitpunkt, dass der japanische Kaiser Hirohito am 12. Juli eine Beendigung des Krieges in Betracht gezogen hatte. Aber die Alliierten sahen nur in der bedingungslosen Kapitulation die Möglichkeit, die Militärregierung Japans zu zerschlagen.

Deshalb wurde das "Experiment" drei Wochen nach dem ersten erfolgreichen Atomtest, am 06. August 1945, am "lebenden Objekt" durchgeführt: Hiroshima

Am 6. August verbrannte Hiroshima, drei Tage später wurde Nagasaki atomar ausgelöscht. Die Bomben hatten durch die freigesetzte Radioaktivität eine grausame Langzeitwirkung: Ein Arzt berichtet: "Wir hatten geglaubt, die Verbrannten und Verwundeten würden sich bei entsprechender Behandlung erholen, mußten aber dann erkennen, dass das nicht zutraf. Bei Patienten, die sich zu erholen schienen, traten andere Symptome auf, an denen sie starben." Zu Übelkeit und Erbrechen kamen blutige Durchfälle, Blutungen unter der Haut, Entzündungen, Vereiterungen, Blutungen aus allen Körperöffnungen und Haarausfall.

      Bis Ende 1945 zählte man in Nagasaki 70.000 Opfer,
      bis 1950 140.000.

      In Hiroshima stieg die Zahl der Opfer
      bis Ende 1945 auf 140.000,
      bis 1950 auf 200.000.

Kapitulation Japans

Am 15. August 1945 kapitulierte Japan. Der Atomwaffeneinsatz hatte sein Ziel erreicht. 340.000 Menschen waren die Bauernopfer eines schnellen "Friedens". Wie viele Menschen insgesamt den beiden ersten und einzigen Kernwaffeneinsätzen in der Geschichte der Menschheit zum Opfer gefallen sind, wird man nie erfahren.

Wohlgemerkt: Der Befehl zum Atombombenabwurf auf Hiroshima und Nagasaki wurde nicht erteilt, weil Japan sich weigerte zu kapitulieren, sondern weil es sich weigerte, bedingungslos zu kapitulieren. Am 12. Juli 1945 hatte der japanische Kaiser Hirohito geäußert: "Seine Majestät wünscht von ganzem Herzen, den Krieg zu beenden ... Solange jedoch Amerika und England auf eine bedingungslose Kapitulation bestehen, hat unser Land keine andere Wahl, als ihn um der Ehre des Vaterlandes willen bis zum Ende durchzustehen."

mehr bei uns :
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zum Atombombenabwurf auf Hiroshima