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Hintergrund-Infos

Atombombe auf Hiroshima


6. August 1945

1. Atombombe auf Japan

Drei Wochen nach dem ersten erfolgreichen Atombombentest, wollten die Amerikaner die Bombe am "lebenden Objekt" ausprobieren, um den Krieg gegen Japan zu beenden:

6. August 1945: An Bord der fliegenden US-Festung B-29 mit dem Kosenamen "Enola Gay" erblicken der Oberst und Pilot Paul W. Tibbets und seine Crew die Silhouette der japanischen Stadt, die ihnen als Ziel Sondereinsatzes Nr. 19 benannt worden ist: Hiroshima.

"Spalten wir heute Atome?" fragte Heckschütze Bob Caron Stunden zuvor seinen Kommandanten und Piloten Tibbets.
"So ungewähr !" - war die Antwort.

Um 8 Uhr 15 ist es soweit: Der Bombenschacht öffnet sich, "Little Boy" - die stumpfnasige, plumpe Geheimwaffe - schwebt an einem Fallschirm langsam herab. Viele Einwohner der Stadt betrachten trotz vorheriger Luftalarmwarnung gelassen den offenbar harmlosen Bomber und den weißen Fallschirm, der sich deutlich vom strahlend blauen Sommerhimmel abhebt. 43 Sekunden später detoniert "Little Boy" in 579 Meter Höhe: 

Ein gleißender Lichtblitz, dann eine Druckwelle. Eine gigantische Rauchsäule schießt empor und formiert sich zum schaurig-schönen Atompilz. Das Inferno über Hiroshima löscht schlagartig über 70.000 Menschen aus - die Opfer verdampfen, verbrennen oder werden zerfetzt. Ganze Stadtteile schmelzen durch die Hitze zu einer einzigen undefinierbaren Masse zusammen.

Noch Jahre später versagt Überlebenden die Stimme bei der Schilderung ihrer Erlebnisse:

    "Die Leute hatten alle die Haut schwarz verbrannt. Sie hatten alle keine Haare mehr, und auf den ersten Blick konnte man nicht erkennen, ob man sie von vorn oder von hinten sah ... Viele von ihnen starben am Straßenrand. Ich habe das Bild immer noch vor Augen ... Sie sahen nicht aus wie Menschen von dieser Welt. Sie hatten eine ganz besondere Art zu gehen - sehr langsam. Ich selbst war einer von Ihnen."

      In Hiroshima stieg die Zahl der Opfer
      bis Ende 1945 auf 140.000,
      bis 1950 auf 200.000.

Albert Einsteins Rolle zur Entwicklung von Atombomben

Albert Einstein befürchtete, dass die Nationalsozialisten in Deutschland eine Atombombe bauen könnten. Mit seinem Brief an US-Präsident Roosevelt gab er den Anstoß zum Entwicklungsprojekt Atombombe, dem Manhattan Project :

"Sehr geehrter Herr! Einige mir vorliegende Arbeiten lassen mich annehmen, dass das Element Uran in naher Zukunft in eine neue wichtige Energiequelle verwandelt werden könnte. Im Verlauf der letzten vier Monate wurde es wahrscheinlich, dass es möglich werden könnte, nukleare Kettenreaktionen in einer großen Menge Uran auszulösen. Das neue Phänomen würde auch zum Bau von Bomben führen, und es ist vorstellbar, dass extrem starke Bomben eines neuen Typs konstruiert werden könnten." (Albert Einstein)

Angesichts der grausamen Folgen distanzierten sich Albert Einstein und andere Wissenschaftler von der Atombombe, an deren Entwicklung sie beteiligt gewesen waren.

Uwe Schütz

mehr bei uns über:
Erste atomare Kettenreaktion
Kalenderblatt zum 06.08.1945
1945 : Erster Atombombentest
Albert Einstein
1971 : 1. Protest gegen US-Atombombentests