zur AREF-Startseite
Das Kalenderblatt

Eine Kalenderwoche zurück

KW 31 / 2006

Eine Kalenderwoche weiter

 

Gefangen in Kabul

Unser Kalenderblatt kostenlos abonnieren
Jede Woche ein spannender Rückblick per e-Mail

Vor 5 Jahren : Shelter-Now-Mitarbeiter in Gefangenschaft der Taliban

Ein Shelter-Now-Projekt : Shelter setzt die alten "Kareez"-Bewässerungssysteme, die ohne Pumpe auskommen, wieder in Stand. Links im Bild Georg Taubmann,

Ein Shelter-Now-Projekt : Shelter setzt die alten "Kareez"-Bewässerungssysteme, die ohne Pumpe auskommen, wieder in Stand. Links im Bild Georg Taubmann, Leiter von Shelter Now Afghanistan. "Wir haben festgestellt, dass die Flüchtlinge in ihre Dörfer zurückkehren, sobald sie mitbekommen, dass das Wasser wieder fließt. Ein sehr ermutigendes Projekt."
Foto
© : Shelter Now Germany e.V. www.shelter.de

03.08.2001: In der afghanistanischen Hauptstadt Kabul werden acht internationale und 16 afghanische Mitarbeiter der Hilfsorganisation Shelter Now von radikal-islamischen Taliban verhaftet, unter ihnen ist auch ihr Leiter, der aus Sulzbach-Rosenberg ( Oberpfalz) stammende Georg Taubmann .

Inoffiziellen Aussagen zufolge wird ihnen Missionierung vorgeworfen. Nach der Sharia steht darauf die Todesstrafe. Das Angebot der Taliban, die Shelter-Mitarbeiter freizulassen, wenn die USA ihre nach den Terroranschlägen am 11. September (2001) ausgesprochenen militärischen Drohungen stoppen, lehnen die USA ab. Am 7. Oktober starten sie ihre Operation "Enduring Freedom" (Operation andauernde Freiheit) und bombadieren Afghanistan.

Die Taliban flüchten daraufhin mit ihren acht internationalen Shelter-Now-Entwicklungshelfer, die nun zu Geiseln geworden sind, vor der Nordallianz Richtung Kandahar. Immer wieder werden sie nachts spontan in andere Gefängnisse verlegt. Sie erleben lebensbedrohliche Situationen, aber auch selbstlose Hilfe von afghanischen Mitgefangenen.

Am 15. November, mehr als drei Monate nach ihrer Verhaftung, werden die acht Geiseln nach einem Bürgeraufstand und der Flucht ihrer Bewacher in einer dramatischen nächtlichen Aktion mit einem Hubschrauber der US-Spezialkräfte von Ghasni nach Pakistan ausgeflogen. Auch die 16 afghanischen Mitarbeiter werden befreit.

»Wir haben zu Gott geschrien,
unser Gott, du musst uns helfen.
Dann haben sie uns gefunden.«
Kurz darauf fiel die Stadt wieder in die Hände der Taliban.
Georg Taubmann bei seinem Vortrag bei »Christen im Beruf«.
2001 : Kathi Jelinek von Shelter Now mit Straßenkindern in Kabul.

2001 : Kathi Jelinek von Shelter Now mit Straßenkindern in Kabul. Das Projekt, das über 60 Kindern und ihren Familien Hoffnung gab, konnte noch nicht wieder aufgenommen werden. Foto © : Shelter Germany e.V. www.shelter.de

»Das ist ein Wunder,
dass wir da unverletzt herausgekommen sind«,

sagt der deutsche Projektleiter Georg Taubmann am Morgen bei seiner Ankunft in der pakistinischen Hauptstadt Islamabad (dpa-Meldung)

Trotz der traumatischen Erlebnisse kehren die meisten Shelter-Now-Mitarbeiter von der (sogenannten) Weltöffentlichkeit unbeachtet im Januar 2002 nach Afghanistan zurück und fangen wegen der Plünderungen durch die Taliban bei Null wieder an.

Kati Jelinek träumt von einer richtigen Schule für ihre Straßenkinder, einer Schule, in der auch die Mädchen lesen und schreiben lernen:

»Stellen Sie sich die Gesichter der Mädchen vor!
Stellen Sie sich vor, was jetzt alles möglich ist.
Es wäre dumm, nicht zurückzugehen.«
Kati Jelinek von Shelter Now in stern.de

Uwe Schütz

mehr über das Buch bei Gerth MedienQuelle: "Gefangen in Kabul" - Die dramatischen Erlebnisse der "Shelter Now"-Mitarbeiter in Afghanistan, erschienen bei Gerth Medien GmbH; 7. Auflage statt bisher 12,95€ jetzt zum Sonderpreis für nur 5,99 €
mehr über das Buch bei Gerth Medien, mit Leseprobe

Anmerkung: Das Buch ist leider vergriffen und wird nach Aussagen des Verlags leider nicht wieder aufgelegt. Es ist aber anti

mehr bei uns über Afghanistan:
1989: Freie Bahn für Islamisierung - dank Unterstützung der USA
2001 : Lage in Afghanistan
2006 : Abdul Rahman - Menschenrechte auf dem Prüfstand