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Kongress christlicher Führungskräfte 2009 in Düsseldorf

Gibt es zu viele superfromme Vorbilder?

Tag 2: Podiumsdiskussion mit Vertretern aus Kirche, Diakonie und Wirtschaft

27.02.09: Die Frage „Können Christen Vorbilder sein?“ stand am zweiten Tag des Kongresses christlicher Führungskräfte in Düsseldorf im Mittelpunkt einer Podiumsdiskussion mit Vertretern aus Kirche, Wirtschaft und Diakonie.

IT-Manager: Christliche Führungskräfte sollen auch über ihre Schwächen reden

Podiumsdiskussion mit Vertretern aus Kirche, Diakonie und Wirtschaft am 2. Tag des Kongresses christlicher Führungskräfte 2009 in Düsseldorf
Podiumsdiskussion mit Vertretern aus Kirche, Diakonie und Wirtschaft am 2. Tag des Kongresses christlicher Führungskräfte 2009 in Düsseldorf Pressefoto, Copyright: ideaBild/kretschel

Ein IT-Manager vertrat die Auffassung, es gebe zu viele „superfromme“ christliche Vorbilder. Es fehle jedoch an Christen, die authentisch seien und auch über ihre Schwächen Auskunft gäben: „Ich habe versucht, den superfrommen Vorbildern nachzueifern, und bin immer wieder an meinen eigenen Schwächen gescheitert. Ich möchte einmal eine christliche Führungskraft erleben, die erklärt, sie habe früher jede Woche einen Tobsuchtsanfall gehabt und durch den Glauben jetzt nur noch einmal pro Monat.“

Die viel zu hohen Meßlatten seien regelrecht „kriminell“, weil sie Menschen vom Glauben an Jesus Christus abhielten.

Messlatte zu hoch?

Dem widersprach der Jurist und Regionalsprecher des Arbeitskreises Evangelischer Unternehmer (AEU), Prof. Markus Braunewell (Düsseldorf). Die Messlatte, die Jesus Christus für die Vorbildfunktion von Christen gelegt habe, könne gar nicht hoch genug sein: „Ist die Messlatte hoch, springt man hoch, ist sie tief, stolpert man darüber.“ Christen müssten Vorbilder sein und sich die Frage stellen „Führe ich ein gottgefälliges Leben?“. Sie seien die einzigen, die eine Grundlage hätten, die seit 2.000 Jahren unverändert sei – die Bibel. Braunewell: „Ich trenne nicht zwischen Glauben, Privatleben und Beruf.“

Christen sind vielfach nur eingeschränkt „weltfähig“

Der Vorstandssprecher des Christlichen Jugenddorfwerkes Deutschland, Pfarrer Hartmut Hühnerbein (Ebersbach bei Stuttgart), sagte, Christen seien vielfach nur eingeschränkt „weltfähig“. Sie würden oft nicht ernst genommen, weil sie nicht klar genug Position bezögen. Menschen mit anderen religiösen Hintergründen träten dominanter auf. Hühnerbein: „Wenn ich sehe, wie viele Christen in Landtagen und im Bundestag sitzen, müssten dort christliche Positionen mit viel mehr Nachdruck vertreten werden.“ Christen dürften sich jedoch nicht überfordern und meinen, allen Ansprüchen der Bibel gerecht werden zu müssen. Hühnerbein empfahl, sich das Ziel setzen, einen einzigen Gedanken der Bibel in die Tat umzusetzen. Die Vizepräses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Petra Bosse-Huber (Düsseldorf), nannte eine zweifache Aufgabe, mit der Christen eine Vorbildfunktion wahrnehmen sollten: Zum einen sollten sie das Evangelium „schön und glänzend“ machen, zum anderen gute Haushalter der anvertrauten Ressourcen sein.

3.800 Besucher besuchen beim 2. Kongresstag

Am zweiten Tag des Kongresses christlicher Führungskräfte zählten die Veranstalter mit Tagesgästen 3.808 Besucher. Der Kongress, der seit 1999 bereits zum sechsten Mal stattfindet, dauert noch bis zum morgigen Samstag. Dann werden u.a. der Erzbischof von München und Freising, Dr. Reinhard Marx, der Staatsminister im Kanzleramt, Hermann Gröhe, der Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks, Otto Kentzler, und der Fernsehmoderator und Buchautor Peter Hahne erwartet.

Quelle: christlicher-kongress.de-Presseinformation vom 27.02.2009

 

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Kongress christlicher Führungskräfte 2009:

Offizielle Website des Kongresses:

www.christlicher-kongress.de