AREF-Startseite

AREF-News

Christenverfolgung in China hält an

Eine bei einer Kirchenzerstörung am 22.11.05 in Stadt Xi'an, Provinz Shanxi von uniformierten Schlägertrupps verwundete Nonne Foto: China Aid; Quelle: www.dieneueepoche.com

China: Polizei zerstörte Kirche mit Bulldozern

05.09.06: In der Volksrepublik China haben Polizisten erneut eine Kirche zerstört. 500 Beamte seien am 1. September mit Bulldozern in das Dorf Yutouchang in der chinesischen Provinz Fujian gekommen, um das erst im Juli errichtete Gotteshaus dem Erdboden gleichzumachen, meldete AsiaNews.

Die Kirche war von Mitgliedern der von der Regierung nicht anerkannten katholischen „Untergrundkirche“ und damit ohne Genehmigung errichtet worden. Beim Abriss wurden zwei Personen verletzt, die das Gotteshaus verteidigten. Die Beamten kündigten an, in wenigen Tagen eine weitere Kirche im Dorf Ao Qian abreißen zu wollen.

Gelder für Kirchenbau vom Munde abgespart

Dort leben rund 400 Gläubige, die mehrheitlich vom Fischfang leben. Sie sammelten seit Jahren Geld für den Kirchenbau. „Unsere Gläubigen haben sich wirklich aufgeopfert und sogar beim Essen gespart, um diese Kirche bauen zu können“, sagt ein Angehöriger der Untergrundkirche.

„Jetzt ignoriert die Regierung das Blut und den Schweiß der armen Leute und will alles zerstören.“ Die Polizei rechtfertigt ihr Vorgehen mit „Sicherheitsbedenken“. In China sind religiöse Aktivitäten nur erlaubt, wenn sie offiziell gemeldet sind.

Freie Wahl und Wechsel der Religion ist Menschenrecht (Artikel 18)

Nach Artikel 18 der Menschenrechte hat jeder Mensch das Recht auf Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit; dieses Recht schließt die Freiheit ein, seine Religion oder seine Weltanschauung zu wechseln, sowie die Freiheit, eine Religion oder seine Weltanschauung allein oder in Gemeinschaft mit anderen, öffentlich oder privat durch Lehre, Ausübung, Gottesdienst und Kulthandlungen zu bekennen.

China gehörte bereits zu den Unterzeichnerstaaten, als am 10. Dezember 1948 die Generalversammlung der Vereinten Nationen die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte verkündeten.

Aber immer wieder werden in der Volksrepublik China christliche Kirchen zerstört und Christen verfolgt. So wurde z.B. nach einem Bericht von AP am 22. November 2005 eine katholische Kirche in der Stadt Xi'an, Provinz Shanxi, niedergerissen, 16 Nonnen wurden danach verletzt in ein Krankenhaus eingeliefert (s. Foto). Etwa 30 uniformierte junge Männer waren mit Holzknüppeln bewaffnet um 18 Uhr in die Kirche eingedrungen. Um 20 Uhr hatte ein Bulldozer mit dem Abriss der katholischen Kirche begonnen. Nachdem einige Regierungsbeamte des Büros für religiöse Angelegenheiten vor Ort erschienen waren, wurde die Zerstörung für einen Tag unterbrochen. Am Abend des 23. November wurde die Zerstörung fortgesetzt. Vierzig uniformierte junge Männer begannen mit Holzknüppeln auf die Nonnen einzuschlagen, die versucht hatten, das Kirchengebäude zu schützen. Sechzehn Nonnen erlitten Augenverletzungen und/oder Beinbrüche. Einige sind noch immer (Stand 04.12.2005) im Krankenhaus.

Quellen : kath.de und dieneueepoche.com

Autor: Uwe Schütz, 05.09.2006

mehr bei uns über China :
2008 : Auch vor Olympia geht die Christenverfolgung weiter
13.09.06 : ai fordert Bundeskanzlerin auf, sich für Menschenrechtsanwälte in China einzusetzen
03/2006 : Hauskreisleiter verhaftet
2005 : Familienpolitik und ihre Folgen der Ein-Kind-Familie
2004 : Stärkeres Vorgehen gegen religiöse Gruppen
Mao und die Christen