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Das 8-jährige Gymnasium wird nicht gekippt

Das bayerische Volksbegehren G9 ist gescheitert

Logo der "Initiative Volksbegehren G9"Das Volksbegehren in Bayern zur Wiedereinführung des neunjährigen Gymnasiums ist mit nur 2,4 % Zustimmung wie alle anderen beherigen Volksbegehren gescheitert. Nach den offiziellen Angaben des Statistische Landesamts trugen sich bayernweit knapp 222.000 Bürger in die Unterschriftenlisten ein. 920.000 Unterschriften (= 10% der Wahlberechtigkeiten in Bayern) wären notwendig gewesen. Lediglich im Kreis Schweinfurt schaffte das Volksbegehren die 10%-Hürde.

Die "Initiative Volksbegehren G 9" wollte eine Änderung des Bayerischen Schulgesetzes erreichen, damit das neunjährige Gymnasiums (G9) in Bayern zum Schuljahr 2005/2006 wieder eingeführt werden kann. Darüberhinaus wollten die Initiatoren eine breite Diskussion über das Gymnasium der Zukunft anstossen.

Resonanz in Franken stärker als in Südbayern

Nach dem vorläufigen Ergebnis war die Resonanz in Franken wesentlich stärker als im Süden und Osten Bayerns. Auch in den Großstädten fand das Volksbegehren G9 nur wenig Resonanz. In der Landeshauptstadt München und in Nürnberg ttrugen sich 1,8 %, in Nürnberg ebenfalls 1,8 Prozent, in Augsburg zwei Prozent.

Kaum organisierte Mitstreiter

„Natürlich sind wir enttäuscht, dass wir unser Ziel nicht erreicht haben“, sagte Osthoff. Auch 300 000 bis 350 000 Unterschriften wären aber eine „gigantische Zahl“. In Regionen mit vielen Helfern hätten teilweise sogar mehr als zehn Prozent der Wahlberechtigten unterschrieben.

Die Initiative "Volksbegehren G9" hatte mit Ausnahme der kleinen Umweltpartei ÖDP auf Landesebene keine organisierten Mitstreiter. SPD und Grüne, Lehrer- und Elternverbände hatten eine Unterstützung abgelehnt. Die Initiatoren führen das Scheitern des Volksbegehrens laut Süddeutscher Zeitung aber vor allem auf die ablehnde Haltung der Eltern- und Lehrerverbände zurück.

Ganztagsschule durch die Hintertür

Da sich die Oppositionsparteien im Bayerischen Landtag, beim Volksbegehren nicht engagiert haben, bestätigt sich wohl der Verdacht, SPD und Grüne, mit der indirekten Zustimmung zu der von der Bayerischen Staatsregierung vom Zaun gebrochenen 8-jährigen Gymnasiums die familienfeindliche Ganztagsschule durch die Hintertür einführen wollen.

Uwe Schütz, 30.06.2005

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