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Im Bibelflash:

Lehrtext

gesendet am 29. März 2024 von Jens R. Göbel
 

Kreuzigungen gab es in der Antike viele. Als extrem grausame Hinrichtungsmethode wurde sie nur in besonders schweren Fällen angewendet und nur bei Menschen ohne römischer Staatsbürgerschaft - z.B. bei Aufstand gegen die Staatsgewalt, wie es Jesus vorgeworfen wurde. Seine Beschuldigungsschrift war - wie üblich - über ihm ans Kreuz geheftet: „Jesus, der Nazoräer, der König der Juden.“

Durchgeführt wurden Kreuzigungen von Soldaten. Sie waren routiniert. Sie haben viele Menschen sterben sehen. Für sie gab es keine Überraschungen. Umso bemerkenswerter ist, was die Evangelisten Matthäus und auch Lukas berichten:

Als der Hauptmann und die mit ihm Jesus bewachten das Erdbeben sahen
und was da geschah, erschraken sie sehr und sprachen:
Wahrlich, dieser ist Gottes Sohn gewesen
!“
Matthäus 27, 54

Bei Jesus lief manches anders. Als er ans Kreuz geschlagen wurde, wurden die Passahlämmer geschlachtet. Dazu wurden Shofa-Hörner geblasen. Eine bewusste Koinzidenz. Waren die Lämmer doch nur ein Schatten auf das Lamm Gottes.

Jesus fluchte nicht, sondern er bat Gott um Vergebung für seine Peiniger. Er nahm allen Schmerz heroisch auf sich, ohne Betäubung. Wir können nicht ermessen was Jesus erlitt, als er die Schuld der Menschheit auf sich nahm. Als er die seit Ewigkeit bestehende Verbindung zu seinem Vater verlor. Äußerlich konnten alle Anwesenden jedoch eine ungewöhnlich lange Sonnenfinsternis und ein Erdbeben erleben. Jesus regelte souverän letzte Dinge, in dem er seinen Jünger Johannes als Mitversorger seiner irdischen Mutter einsetzte. Mit gleicher Souveränität hauchte er sein Leben aus, nachdem alles vollbracht war.

Die kampferprobten, hartgesottenen Soldaten fanden hier ihre Grenze. Sie erkannten, dass hier ein Unschuldiger hingerichtet wurde. Menschlich gesprochen eine unfassbare Ungerechtigkeit, eine Tragödie. Aus göttlicher Perspektive aber war das der Plan. Jesus wurde Mensch, um genau das zu vollbringen. Er tauscht seine Unschuld gegen unsere Schuld. Ein unfassbarer Handel. Unbezahlbar. Alles, was er von uns verlangt, ist Glaube, ist unser Herz.

Jens R. Göbel, 27.03.2024