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Ester gesendet am 28.03.04 von Elke Heidrich
 

Der Perserkönig Xerxes feiert ein rauschendes Fest unter Männern. In Weinlaune will er seinen Gästen einmal richtig imponieren und ihnen seine hübsche Königin Wasti vorführen. Die feiert gerade unter Frauen und hat keine Lust auf diese Art Demütigung. Unerhört! Findet König Xerxes und entlässt Wasti als Königin.

Eine neue muss her. Beamte des Königs führen aus allen Provinzen Persiens die schönsten Jungfrauen in das königliche Frauenhaus. Hier sollen sie ein Jahr lang gepflegt werden, bevor sie auf den König treffen.

Ich bin Ester und bin auch dabei. Mein Onkel Mordechai hat mich großgezogen und besucht mich jeden Tag im Frauenhaus des Hofes. Wir sind Juden, aber das soll um Himmels Willen keiner hier von mir wissen, sagt mein Onkel. In prächtigen Kleidern führt man mich dann eines Tages vor den König. Xerxes ist so hingerissen von mir, dass ich seine neue Königin werde. Auch Onkel Mordechai bekommt einen Job auf dem Königshof.

Eines Tages kriegt er Wind von einem geplanten Anschlag auf den König. Ich kann daraufhin den König warnen. Xerxes beseitigt die Gefahr und trägt den Vorfall in sein Chronikbuch ein.

Die Gefahr ist vorbei, doch Ruhe will nicht einkehren am Königshof. Ein neuer Beamter schleimt sich in den Hof ein. Sein Name ist Haman. Er wird Oberster und will, dass sich jeder vor ihm auf den Boden wirft, wenn er vorbeischreitet. Mein Onkel Mordechai sagt ihm ins Gesicht, dass er als Jude das nicht mitmacht. Haman ist wütend und plant alle Juden im persischen Reich umzubringen.

* * * Musik * * *

Ich bin Ester. Mir geht es gut als Königin von Persien. Mein Onkel ist Hofangestellter. Er hat sich's gerade mit dem obersten Beamten Haman verscherzt. Der hat dann herausbekommen, dass Onkel Mordechai Jude ist, und will an einem bestimmten Datum gleich alle Juden in Persien vom Volk umbringen lassen.

Er zieht das Pur, das Los, welcher Tag der richtige dafür sein soll. Und mit königlichem Siegel geht die Vorankündigung hinaus ins ganze Persische Reich.

Mein Onkel meint, ich müsse das doch verhindern. Ich mache also einen Plan und lade den König Xerxes und Haman zum Essen ein. Am ersten Abend verrate ich noch nicht, was mein Anliegen ist, sondern lade die beiden noch einmal für den nächsten Tag ein. Haman darf zweimal Gast bei der Köni-gin sein - er ist geschmeichelt.

In der Nacht auf die zweite Einladung kann Xerxes nicht schlafen und blättert im Chronikbuch. Ihm fällt auf, dass mein Onkel ja noch gar nicht dafür belohnt wurde, dem König das Leben zu retten. Das will er nachholen und fragt Haman, wie man jemanden ehren sollte, der sich besondere Verdienste erworben hat. Haman denkt in seinem Stolz, er solle wohl geehrt werden, und empfiehlt dem König eine Führung hoch zu Ross in prächtigen Gewändern, geleitet von einem hohen Beamten durch die ganze Stadt.

Das passiert auf Befehl auch, nur ist der führende Beamte eben Haman, und auf dem Ross sitzt sein Feind, der Jude Mordechai. Beim Abendessen verrate ich dann meinem König, dass Haman uns Juden nach dem Leben trachtet. Und ich bitte um Schutz für mich und mein Volk.

Haman und seine Söhne werden unschädlich gemacht. Es ergeht ein Erlass, dass sich die Juden verteidigen dürfen am Angriffstag und am Tag drauf. Diese Entscheidung feiern wir noch heute als das Purimfest jedes Jahr mit bunten Kostümen. Und dazu lesen wir die Geschichte im Buch Ester nach. Das könnt ihr auch tun. So kurz nach dem ersten Drittel in der Bibel steht sie, meine Geschichte.