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Im Bibelflash:

Lehrtext

gesendet am 2. Juli 2023 von Jens R. Göbel
 

 

„Was du nicht willst, das man dir tut, das füg' auch keinem anderen zu.“

Dieses Sprichwort gibt das Grundprinzip vor, nachdem wir ein Zusammenleben als gelingend erachten. Wohl jeder wird dem zustimmen. Selbst möchte man nicht verletzt, bestohlen, oder sonst wie beschädigt werden. Also verletzt, bestiehlt oder schädigt man auch niemanden. Wieweit das immer gelingt steht auf einem anderen Blatt. Würde es aber immer gelingen, hätten wir wohl den Himmel auf Erden.

Was vielen nicht so bewusst ist: dieses Sprichwort hat seinen Ursprung in der Bibel. Das gesamte alttestamentliche Gesetz funktioniert nach diesem Prinzip. Noch deutlicher macht das Jesus selbst. Er fasst alle biblischen Gebote mit folgenden Worten zusammen:

Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihr ihnen auch!
Das ist das Gesetz und die Propheten
.“
Matthäus 7, 12

Es ist eine ähnliche Aussage, nur positiv formuliert. Mit dieser fordert Jesus nicht nur auf, schädigendes Verhalten gegenüber anderen zu unterlassen. Das wäre nur das Minimum. Er fordert auf, selber das zu tun, was man an Gutem erleben möchte. Schätzt man es z.B., schon mal mit einem Geschenk überrascht zu werden, dann darf man sich herausgefordert fühlen, selber jemanden zu überraschen. Wir alle dürfen uns aufgefordert sehen, uns gegenseitig mit Höflichkeiten und Gutes tun zu überschwemmen. Freundliches Grüßen und Türe aufhalten darf hier als absoluter Anfang verstanden werden.

Der Volksmund machte aus dem biblischen Prinzip guten Zusammenlebens das Minimalprinzip. Wenigstens sollen wir uns nicht zufügen, was wir selber an uns nicht erleben wollen. Von positiven Beglückungen über diesen Minimalstandard hinaus, ist nicht die Rede. Angesichts von „Fake News“, Verleumdungen und Hassreden, wirkt aber selbst dieses stark reduzierte Leitprinzip wie ein Licht am Horizont. Es wäre schon mal ein Anfang. Ein Leben mit Jesus Christus befähigt uns aber zu weitaus mehr.

Jens R. Göbel, 30.06.2023