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Im Bibelflash:

„jetzt hat die arme Seele Ruh“

gesendet am 07.11.2021 von Heiko Müller
 

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1:30s, mp3, 709 KB

 

Eine Woche ist das jetzt schon her: Halloween. Die Kürbisse fangen schon an zu vertrocknen, die Süßigkeiten sind hoffentlich noch nicht alle verzehrt. - Ich habe gar nichts gegen diesen Brauch, sich ein bisschen zu erschrecken und sich zu verkleiden.

Was schade ist, dass der eigentliche Feiertag am 31. Oktober dadurch immer vollkommen unterdrückt wird: Ihr wisst schon, 95 Thesen, Luther, Schlosskirche zu Wittenberg: Reformationstag. – Ja, und ob auch der mit Angst und Schrecken zu tun hat – und wie! Dazu müssen wir 500 Jahre zurückdenken. Damals waren sich die Menschen hier vollkommen sicher, dass man nach dem Tod erst einmal eine Zeitlang im Fegefeuer verweilen muss. Jedenfalls als Nicht-Heiliger, aber wer ist schon immer untadelig zu Lebzeiten? Nun sind die armen verstorbenen Seelen dort gefangen und müssen leiden. Eine schreckliche Geisterbahn-Vorstellung für die Hinterbliebenen. Man würde ja so gerne helfen, aber wie? – Na ganz einfach einen Ablassbrief vom Papst für die arme Seele kaufen, die springt dann aus dem Fegefeuer und hat ihre Ruh.

Luther hat damals getobt und diese Praxis verurteilt. Denn kaufen lässt sich bei Gott gar nichts. Er schenkt. Auch noch im letzten Augenblick. Sein Sohn Jesus verspricht noch am Kreuz dem Verbrecher neben ihm, als der ihn bittet, an ihn zu denken:

Amen, das sage ich dir: Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein!
Lukas 23, 43b

Autor: Heiko Müller