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60 Jahre im Dienst verfolgter Christen

4.000 Besucher kamen zur Jubiläumsveranstaltung von Open Doors nach Karlsruhe

07.07.2015: Open Doors, das weltweite Hilfswerk für verfolgte Christen, hat am Samstag in der dm-arena in Karlsruhe mit 4.000 Besuchern sein 60-jähriges Jubiläum begangen.

60 Jahre Open Doors - Hilfswerk für verfolgte Christen
Samstag, 4. Juli 2015, in der dm-arena in Karlsruhe: 60 Jahre im Dienst für verfolgte Christen. Eröffnung durch Markus Rode, Leiter von Open Doors Deutschland Foto: © Open Doors

Kein Grund zum Feiern, aber allen Grund zur Dankbarkeit gegenüber Gott

Markus Rode, Leiter von Open Doors Deutschland (links) mit Volker Kauder, Fraktionschef der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, vor der Weltverfolgungsindex-Weltkarte
Markus Rode, Leiter von Open Doors Deutschland (links), mit Volker Kauder, Fraktionschef der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, vor der Weltverfolgungsindex-Weltkarte Foto: © Open Doors

Markus Rode, Leiter von Open Doors Deutschland, betonte in seiner Begrüßungsrede (oben im Bild): "Das Jubiläum an sich ist kein Grund zu feiern angesichts der dramatischen Situation verfolgter Christen. Betrachten wir aber, wie ihnen in diesen 60 Jahren geholfen werden konnte, haben wir allen Grund zur Dankbarkeit gegenüber Gott und unseren treuen Unterstützern. Ohne ihre Gebete und finanzielle Hilfe wäre der Dienst von Open Doors nicht möglich. Nun gilt es allerdings nach vorne zu schauen, denn weltweit nimmt die Verfolgung von Christen seit einigen Jahren deutlich zu. Deshalb brauchen sie gerade jetzt unser aller Beistand."

Volker Kauder dankt Open Doors für jahrzehntelangen Einsatz

Volker Kauder, Fraktionschef der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, dankte dem überkonfessionellen christlichen Hilfswerk Open Doors für den unermüdlichen Einsatz für verfolgte Christen. "Ich profitiere in meiner Arbeit von Open Doors und besonders dem Weltverfolgungsindex, weil ich Informationen über Christen aus Ländern erhalte, die ich nicht selbst besuchen kann", so Kauder.

Im Mittelpunkt des Open-Doors-Treffens standen jedoch die erschütternden Berichte von Christen, die an den Brennpunkten dieser Welt leben.

Irakische Christen erhielten Briefe mit einer Gewehrkugel

Der irakische Pastor Hammo aus Bagdad berichtete, dass Christen Briefe mit Morddrohung samt einer Gewehrkugel in ihren Briefkästen fanden. Durch ihre Flucht leerten sich ganze Straßenzüge der Hauptstadt. Seit Ausrufung des IS-Kalifats im Juni 2014 versorgt Open Doors etwa 100.000 Christen in Syrien und dem Irak mit der dringend benötigten Hilfe wie Nahrung, Medizin, Kleidung, Unterkunft und Trauma-Seelsorge. Die Leiter christlicher Netzwerke senden jedoch angesichts weiterhin steigender Flüchtlingszahlen und versiegender Finanzen SOS-Rufe: "Wir sterben ohne eure Unterstützung!", so ein irakischer Pastor. Die Vertreibung zehntausender Christen und Jesiden aus Mossul und der Ninive-Ebene 2014 löste eine erste Welle der Hilfsbereitschaft aus. Doch jetzt müssen die UN und andere NGOs aufgrund fehlender Mittel ihre Hilfsprogramme drastisch kürzen. Diese dramatische Entwicklung hat Open Doors veranlasst, für die Christen in Irak und Syrien ein Nothilfeprogramm in Höhe von 10 Mio. EUR für 2015 und 2016 zu starten. Markus Rode appellierte an die Besucher in Karlsruhe: "Bitte lasst unsere Glaubensgeschwister, die schon so viel Schlimmes durchgemacht haben, jetzt nicht im Stich!" Neben den Christen wenden sich auch Muslime und Jesiden an die kirchlichen Netzwerke, denen ebenfalls in ihrer Not geholfen wird.

Alle Sprecher betonten, wie wichtig Ihnen der weltweite Beistand von Christen ist

Aus Kenia berichtete die Schulleiterin Gladys Juma über die schwierigste Phase ihres Lebens, nachdem ihr Mann – ein Arzt und Pastor – von Islamisten ermordet wurde
Aus Kenia (Platz 19 im Weltverfolgungsindex 2015) berichtete die Schulleiterin Gladys Juma über die schwierigste Phase ihres Lebens, nachdem ihr Mann – ein Arzt und Pastor – von Islamisten ermordet wurde Foto: © Open Doors

Weitere Sprecher aus Verfolgungsländern wie Vietnam und dem Iran verdeutlichten den Konferenzteilnehmern durch ihre Berichte, wie wichtig es den verfolgten Christen ist, dass wir an ihrer Seite stehen.

Die kenianische Schulleiterin Gladys Juma (rechts im Bild) gab Einblicke in die schwierigste Phase ihres Lebens, nachdem ihr Mann – ein Arzt und Pastor – von Islamisten grausam ermordet worden war. Open Doors initiierte daraufhin eine Schreibaktion, Tausende ausländischer Christen schrieben Ermutigungskarten an Frau Juma – für sie Zeichen der Liebe, die sie in den schwersten Stunden getröstet haben. "Ich bin Christin und deshalb vergebe ich den Mördern meines Mannes", so ihr beeindruckendes Fazit.

Glaube, Hoffnung, Liebe gehören zur DNA von Open Doors

Glaube, Hoffnung und Liebe, so das Thema des Jubiläumwochenendes, gehören laut Markus Rode untrennbar zur DNA von Open Doors: "Wir wollen gemeinsam den Glauben verfolgter Christen stärken, ihre Hoffnung beleben und sie in Liebe tragen."

Wie alles begann

Vor 60 Jahren: Der junge Holländer Anne van der Bijl (27) reist mit einer Gruppe junger Leute mit dem Zug von Amsterdam nach Warschau und nimmt an einem sozialistischen Jugendfestival teil. Er will herausfinden, warum junge Menschen hinter dem Eisernen Vorhang mit Begeisterung den sozialistischen Ideen folgen und wie es den Christen im Land geht ... mehr in unserem Kalenderblatt der Woche

Quelle: Pressemitteilung von Open Doors vom 07.07.2015

Autor dieser Webseite: Uwe Schütz

 

mehr bei uns:

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