AREF-Startseite

AREF-News

Gebärmaschinen-Politik?

Bischof Mixa erneuert seine Kritik an Familienministerin von der Leyen

11.04.07 : Der Augsburger Bischof Walter Mixa hat seine Kritik an der Politik von Familienministerin Ursula von der Leyen verteidigt. Er verwies darauf, dass die CDU-Politikerin die Anzahl der Krippenplätze auf 750 000 aufstocken wolle. Damit werde „angezählt“, dass 70 bis 80 Prozent der Frauen nach der Geburt des Kindes wieder voll in den Arbeitsprozess einträten. „Das halte ich nicht für richtig. Das ist für meine Begriffe gegen die Würde der Frau“, sagte Mixa am Dienstagabend in der ARD.

Massive Angriffe aus den Medien, aber 80% Zustimmung aus der Bevölkerung

Über die Medien wurde er massiv angegriffen, aus der Bevölkerung kamen jedoch unzählige Dankesschreiben: Bischof Walter Mixas klare Worte zur Familienpolitik haben für positive Rückmeldungen gesorgt. „Von über 3.000 E-Mails, die mich erreicht haben, waren über 80 Prozent zustimmend“, sagte der Augsburger Bischof im Interview mit „Focus online“.

„Viele haben sich bei mir bedankt, dass ich meine Stimme zugunsten von Familien und Müttern erhoben habe, die selbst – teilweise unter großen Entbehrungen – ihre Kinder selbst erziehen.“ Mütter erfahren viel zu wenig Anerkennung, kritisierte der Bischof. „Es wird so getan, als ob Erwerbs- und Berufstätigkeit das höchste Gut wäre.“

Mixa fördert in seinem Bistum bereits 1.400 Krippenplätze

Frauen dürften nicht dazu gedrängt werden, Kinder zur Welt zu bringen, diese maximal ein Jahr zu betreuen und dann wieder in die Industrie zurückzukehren. Die Erziehung und die Betreuung der Kinder müsse in den ersten Lebensjahren „so weit, wie es möglich ist,“ in der Familie angesiedelt sein, fügte Mixa hinzu. Der katholische Bischof unterstrich, ihm gehe es mit seinen kritischen Äußerungen nicht darum, irgendjemanden zu verletzen, „sondern darum, deutlich herauszustellen, hier dürfen wir keine falschen Wege einschlagen“. Er selbst fördere in seinem Bistum 1.400 Krippenplätze und mehr als 430 Kindergärten mit Tagesbetreuung.

Harte Kritik an Ostern an Bundesfamilienministerin von der Leyen

An Ostern hatte Mixa die Politik von der Leyens als zutiefst unsozial und familienfeindlich bezeichnet. Ihre Pläne seien gesellschaftspolitisch verfehlt und in hohem Maße ideologiegeleitet. Bereits vor einigen Wochen hatte der Bischof davor gewarnt, Frauen würden durch die Pläne von der Leyens zu Gebärmaschinen degradiert.

Die Familienpolitik ist zentrales Thema bei der Frühjahrs-Vollversammlung der katholischen Bischöfe in Bad Waldsee. Bis Freitag will die Konferenz um eine gemeinsame Linie beim Thema Kinderbetreuung ringen. Der Vorsitzende Kardinal Karl Lehmann betonte zu Beginn, Mixas Meinung sei nur eine aus dem Kreis der Bischöfe. In Wahrheit lägen die Positionen nicht weit auseinander. Die Kirchen begriffen die Betreuung von Kindern schon jetzt als eine ihrer klassischen Aufgaben.

Bundesfamilienministerin von der Leyen

Bundesfamilienministerin von der Leyen stand schon wegen der Umwandlung des Erziehungsgeldes in das Elterngeld, dass zum 1. Januar eingeführt wurde, heftig in der Kritik. Ihre Kritiker stehen nach wie vor auf dem Standpunkt, das Elterngeld sei eine Mogelpackung und begünstigt die Reichen. Neuen Zündstoff liefert eine Statistik, wonach trotz Konjunkturanstiegs 1,9 Millionen Kinder in Deutschland von Sozialhilfe leben. Einige Juristen halten das Elterngeld für verfassungswidrig mehr

Autor: Uwe Schütz, 11.04.2007