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Das Kalenderblatt

Eine Kalenderwoche zurück

KW 3 / 2015

Eine Kalenderwoche weiter

 

Ist die Zukunft grün?

35. Geburtstag der "Grünen" als Bundespartei

Otto Schily und Petra Kelly auf einer Pressekonferenz nach der Bundestagswahl 1983
Otto Schily und Petra Kelly auf einer Pressekonferenz der Grünen nach der Bundestagswahl 1983 Foto: wikipedia,de/Bundesarchiv unter creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Germany license B 145 Bild-F065187-0022 / Reineke, Engelbert / CC-BY-SA 3.0

13.01.1980: In Karlsruhe schließen sich (auf dem 3. Kongress der SPV DIE GRÜNEN) verschiedene regionalen Gruppierungen von Umweltschützern, Atomkraftgegnern und Pazifisten zur Bundespartei DIE GRÜNEN zusammen.

Bei der Verabschiedung ihres Grundsatzprogramms zwei Monate später setzen sich in allen wichtigen Fragen die Links-Alternativen durch. Sie fordern u.a. die Stilllegung aller Atomanlagen, die Auflösung der NATO, die 35-Stunden-Woche (bei vollem Lohnausgleich) und die Streichung von Abtreibung und sexuellem Kindesmissbrauch aus dem Strafgesetzbuch (§218 und §174 / StGB). Die bürgerlich-ökologischen Mitglieder verlassen daraufhin die Partei.

Umstritten bleibt zwischen grünen „Fundis“ und „Realos“ noch lange Zeit, ob man Regierungsmacht anstreben soll oder ob man die Präsenz in den Parlamenten nur als Bühne nutzen will. 1983, drei Jahre nach ihrer Gründung, ziehen DIE GRÜNEN zum ersten Mal in den Deutschen Bundestag ein, 1985 koalieren sie in Hessen mit der SPD und stellen mit Joschka Fischer den Umweltminister. 1998 wird er in der ersten rot-grünen Bundesregierung Außenminister und Vizekanzler. 1999 verlassen die Grünen ihre pazifistische Linie und stimmen dem NATO-Angriff auf Jugoslawien zu.

* * *

Heute sind wir - wohl auch dank der „Grünen“- alle umweltbewusster geworden, aber eine sachliche Diskussion, z.B. über Energiepolitik, ist heute schwieriger als Anfang der 80er-Jahre. Die sachliche Diskussion ist aber bitter nötig, denn auch hinter grünen Ansichten stecken inzwischen mächtige Wirtschaftsverbände.

Und deshalb müssen wir schon genau hinschauen: Was ist wirklich gut für die Natur und was ist nur gut für unser Gefühl.

Autor: Uwe Schütz
Sprecher: Heiko Müller
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